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AutorenbildTeam Kabenzmann

Day One - Überwintern in Griechenland - Teil 2

Aktualisiert: 15. Feb. 2022

Montag, 27. Dezember 2021


Warum Teil 2 ? Weil mir unser blogging-tool eben gesagt hat, das Teil 1 die maximale Größe erreicht hat :-(

Ok, wo waren wir ? Bei den Umweltverschmutzern, denen der nackte Ar… versohlt gehört. Hier jetzt das Ergebnis von ner knappen Stunde Müll sammeln.

Schluß mit dem Gemecker, hier noch ein Bild vom Sonnenuntergang vor genau einer Stunde.

Wir haben uns entschieden, morgen eine kurze Pause von diesem tollen Ort zu machen und den nächstgelegenen Campingplatz anzufahren. Wir müssen unsere Vorräte auffüllen, Wäsche waschen, sowie fremden und auch eigenen Müll entsorgen.

Der nächstgelegene Campingplatz ist Luftlinie 9,21 km von uns entfernt. Hier auf Kreta ist der Weg dahin dann aber gerne mal 53,2 km lang (trotz offroad-Fahrzeug).

Silvester wollen wir allerdings gerne wieder hier verbringen, wenn uns das Wetter keinen dicken Strich durch die Rechnung macht.


Freitag, 31. Dezember 2021


Wir haben jetzt drei Tage auf dem Camping in Grammeno verbracht. Die meiste Zeit hat es geregnet, sodaß kein Grund bestand hektisch weiter zu ziehen. Es gab auch wieder einiges am Kabenzmann zu tüfteln.


Z.B. steht jetzt fest, dass unsere Starterbatterien nach knapp 2 Jahren schon fritte sind. Warum ? darüber lässt sich trefflich spekulieren. Ich hatte damals die großen und schweren Blei-Starter der Feuerwehr durch deutlich kleinere und leichtere Optima Yellowtop ersetzt und diese auch ins Fahrerhaus verlegt.

Vor einiger Zeit ist mir aufgefallen, dass die Ruhespannung deutlich zu niedrig ist und nach Volladung relativ schnell auf ca. 25,5V zusammenbricht. Von hier aus läßt die Spannung dann innerhalb von 3 Tagen im Stand auf ca. 24,5V nach. Gut, bzw. schlecht. Den dicken V6 vom Kabenzmann starten die Dinger dann immer noch, aber 5 oder 6 Tage ohne Ladung sollten es dann gewesen sein.


Beim Durchmessen ist mir dann aufgefallen, dass mein Trennschalter eine sonderbare Zusatzfunktion hat. Geschlossen fließt ein kaum messbarer Ruhestrom von <0,1A. Trenne ich aber über den verbauten Schalter die Batterien vom Fahrzeug, so fließen auf einmal lustige 3,8A. Warum und wohin muß ich noch rausfinden, fest steht, dass hier was schief läuft.


Sowohl der Trennschalter, als auch der Ladewandler, der die Starterbatterien mit den Aufbaubatterien verbindet wurden von Fachfirmen verbaut. Die abfließenden 3,8A beim öffnen des Trennschalters laufen durch das Kabel, welches Richtung Votronic 24/24 Ladewandler geht. Ich bin gespannt, wo ich die 3,8A irgendwann wiederfinde. Solange jedenfalls hat mein Trennschalter die gegenteilige Funktion, die er eigentlich haben sollte.

Neben dem kleinen Stromproblem war es auch mal an der Zeit, die Wasserfilter vor den Tanks zu säubern. Auch das wurde mir elektrisch angezeigt, da die Sicherung geflogen ist, über die die Befüllpumpe läuft.

Meine Vermutung wurde in einem kurzen Telefonat mit Joachim von famous water bestätigt. Filter zugesetzt, dadurch muß die Pumpe stärker drücken, was den Stromverbrauch erhöht und meine 20A Sicherung (jetzt 25A) fliegen läßt.

Die beiden Keramik-Kartuschen waren schnell ausgebaut und gereinigt und danach klappt es auch wieder mit der Wasseraufnahme vom Kabenzmann und auch wieder deutlich zügiger. Abhängig von der Wasserqualität werde ich sicher in der Zukunft so alle 1.000 Liter mal reinigen. Bis hierher sind 2.575 Liter Wasser durch die Filter gelaufen, welches in Albanien oder auch teilweise in Griechenland nicht unserer Wasserqualität in Deutschland entsprochen hat. Aber dafür sind die Dinger ja da.

Heute geht es dann nach dem Auffüllen der Lebensmittelvorräte wieder zurück an unseren Lieblingsstrand nach Elafonisi. Wir wollen hier Silvester feiern, den Dutch Oven wieder befeuern und die anstehenden Sonnentage genießen. Wir hoffen, dass nicht allzu viele andere Camper die gleiche Idee haben.


Euch allen einen Guten Rutsch, Gesundheit und wenig bis keinen Stress.


Montag, 3. Januar 2022


Jetzt sind wir schon wieder den dritten Tag am Strand von Elafonisi und es wird nicht langweilig. Der Platz ist so traumhaft schön, vor allem beim aktuellen Wetter. 18 Grad im Schatten und von Morgens bis Abends Sonne pur.

Mr. Kabenzmann hat im neuen Jahr (den Jahreswechsel haben wir natürlich verschlafen :-) auch schon wieder etwas Liebe erfahren (Öl, Kühlwasser, Waschwasser, Abschmieren und ein bißchen sauber machen).


Ansonsten verbringen wir die Zeit mit Feuerholz sammeln, Feuer machen, was Leckeres auf dem Feuer kochen, in der Sonne sitzen und ein Bier trinken oder ins Meer springen.

Wenn 2022 annähernd so weiter geht wie es angefangen hat, sind wir mehr als zufrieden.

Heute wollen wir den Küstenwanderweg erkunden und ich hab mal die Sony a6300 aus den Tiefen der Sitzbank befreit. Mal schauen, ob wir ein paar schöne Bilder hinbekommen. Die Drohne kommt auch mal mit.

Wir hoffen, Ihr seid alle ähnlich gut ins neue Jahr gekommen und genießt das Leben.


Mittwoch, 5. Januar 2022


Wir haben 2 Fahrtage hinter uns, aber zwei wirklich schöne Fahrtage. Gestern sind wir von Elafonisi zurück an die Nordküste nach Chania und haben den Kabenzmann mit Blick auf den Fährhafen geparkt.

Vorher waren wir noch ein bißchen shoppen. Merke, wo ein Hafen, da auch i.d.R. ein gut sortierter Spirituosenladen. In meinem Fall muß ein solcher schottisches Lebenswasser im Sortiment führen. The Lighthouse of Mr. Vertigo in Chania tut das und hat uns neben dem Whisky gleich noch eine Empfehlung für unseren Roadtrip auf seiner Heimatinsel gegeben - Agios Ioannis.

Das Nest liegt am Ende einer Straße und wie der Kollege im Whiskyladen meinte, auch am Ende der Welt.

Wie Ihr an der Routenaufzeichnung seht, haben wir es nicht ganz bis dorthin geschafft. Aufgehalten hat uns die Brücke über die Aradena Schlucht (in 138 Metern Höhe) und mit Holzbohlen belegt.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die auch unseren Dicken locker getragen hätte, allerdings wäre sofort hinter der Brücke eh Schluß gewesen, da dort die Olivenbäume so eng an und über der Straße hingen, dass die Kettensäge hätte helfen müssen.

Der Dame des Hauses war die ganze Sache auch etwas suspekt und so hat sich Katja dem Objekt nur sehr widerwillig genähert ;-)


Der Ausblick ist fantastisch und auch der Weg hier hoch nach Aradena ist sehr sehenswert. Haufenweise Serpentinen bringen uns von Meereshöhe auf ungefähr 700 Meter über dem Meer.

Nach unserem Besuch an der Brücke ging es dann den selben Weg auch wieder runter und an Chora Sfakion vorbei zu unserem Stellplatz direkt am Meer kurz vor Frangokastello. Das schauen wir uns wetterabhängig dann morgen evtl. an.

Ach ja, fast vergessen, wir waren ja auch noch am „Nudisten-Beach“, wo alle Anwesenden allerdings ein dickes Fell trugen.


Samstag, 8. Januar 2022


Das Kastell in Frangokastello wird aktuell renoviert und ist nicht zugänglich. Also haben wir hier nur kurz gestoppt und sind dann weiter gefahren. Wunderschön entlang der Südküste von Kreta durch kleine Orte und tolle Landschaft.

Unseren Platz für die Nacht haben wir am Komos Beach gefunden. Das is die Nachbarbucht von Matala, dem berühmten Hippie-Dorf der 60er und 70er, welches wir uns am nächsten Tag mal anschauen werden.

Aber erstmal heißt es wieder Sonne, Strand und Sonnenuntergang. Wird‘s nicht langsam langweilig ? Nö !

Matala ist zum Touristen-Hotspot verkommen und im Winter wirklich trostlos. Bürgersteige hochgeklappt und nicht eine Höhle bewohnt.

Also fahren wir weiter und treffen am Nachmittag bei Kostas ein. Seine Taverne ist „natürlich“ offen und er kocht uns gerne etwas. Es ist tatsächlich das erste Mal, dass wir es schaffen Essen zu gehen, seit wir vor 2,5 Wochen auf der Insel angekommen sind.

Kostas macht uns eine kleine Portion Moussaka mit Schafskäse, die wir uns als Vorspeise teilen. Katja nimmt als Hauptgericht die Pork Souflaki und ich bekomme Lamm.

Alles super lecker und wir quatschen bei Rotwein und Raki am knisternden Ofen noch eine ganze Weile mit Kostas und lassen uns in die Zeit entführen, als Kostas noch getanzt hat (kretische Folklore in den 80ern). Es gibt ein Bild von Ihn, wo er mit einem Fuß auf einem Weinglas steht, welches wiederum auf einer Weinflasche steht. Unglaublich! Wenn wir heute Abend wieder im Zorbas zu Gast sind, muß ich unbedingt ein Foto von dem Bild machen. Kostas ist wirklich ein toller Typ und wir könnten ihm stundenlang zuhören.

Auf seine Empfehlung sind wir heute ein Stück die Küste lang gewandert, genau das richtige Wetter dafür und tolle Aussichten auf ein sehr ursprüngliches Kreta.


Hunger haben wir uns also schonmal geholt und freuen uns auf ein weiteres, leckeres Abendessen und interessante Geschichten von Kostas.


Sonntag, 9. Januar 2022


Hier zunächst das versprochene Bild von Kostas auf der Weinflasche und dem Glas aus den frühen 80ern.

Natürlich haben wir auch wieder sehr lecker gegessen - heute war Fisch dran. Dorade für den Fahrer, Brasse für Katja. Dazu selbstgemachte Pommes und als Nachspeise (auf‘s Haus) Griechischer Joghurt mit Aprikose und Honig. Zum Raki (natürlich auch auf‘s Haus) gab es dann noch Kartoffeln vom Ofen, die Kostas mit der Hand zerdrückt und uns glaubhaft versichert, dass das ne ganz andere Nummer ist, als wenn die mit nem Messer zerschnitten werden. Drüber kommt etwas Olivenöl, ein Spritzer Zitrone und grobes Meersalz. Einfach fantastisch!

Heute am frühen Morgen hat es dann angefangen zu regnen. Kostas hat uns gestern Abend erzählt, dass es auf der anderen Seite der Berge gestern schon schwere Hagelschauer gegeben hat, von denen bei uns gar nix angekommen ist.

Wir nutzen das miese Wetter und fahren weiter entlang der Südküste bis kurz hinter Ierapetra an den Long Beach.

Hier stellen wir uns auf den Campingplatz, genießen eine ausgiebige heiße Dusche und haben ein bißchen Zeit die weitere Zeit auf der Insel und auch ganz langsam unsere Heimreise nach D zu planen. Corona und die dramatisch steigenden Fallzahlen werden uns das Reisen sicher nicht unbedingt erleichtern. Bis dato haben wir so gut wie keine Einschränkungen gehabt.


Donnerstag, 13. Januar 2022


Die Nacht am Strand (immer noch Long Beach) war etwas wackelig, und das, was windig angefangen hat, hat sich dann heute zu orkanartigen Böen von 104 km/h ausgewachsen. Gestern um die Zeit haben wir noch gemütlich mit Karola und Rainer vor unserer „Strandbar“ in der Sonne gesessen, ein Bierchen getrunken und nett was geklönt. Daran ist heute nicht zu denken, zumindest, wenn man keinen persönlichen Anker dabei hat. Ich hab das Spektakel eben mal am Strand gefilmt und mußte mich dabei an einem Sonnenschutz festhalten, der ganzjährig hier auf dem Strand steht. So nen Wind hab ich bis dato noch nicht erlebt, zumindest kann ich mich nicht dran erinnern. Da war die Bura in Kroatien auf dem Hinweg ein laues Lüftchen gegen.

Wir haben heute auch nur einen kleinen Ausflug die Küste entlang Richtung Osten gemacht und sind dann wieder zum Long Beach zurückgekehrt. Hier stehen wir jetzt im Windschatten eines recht stabil aussehenden Neubaus und haben keine Bäume in der Nähe, die uns auf‘s Dach fallen könnten.


Das Wetter hatte uns ja am letzten Sonntag schon auf den Camping getrieben, auf dem wir 2 Nächte geblieben sind. Es hat teilweise geschüttet wie aus Eimern und Wäsche machen war so auch keine gute Idee. So sind wir am Dienstag nach Agios Nikolaos gefahren und haben unsere dreckige Wäsche in einer Wäscherei abgegeben. Abholen können wir sie am Samstag wieder.

Von da aus werden wir dann den Osten der Insel in Angriff nehmen, der laut Rainer und Karola auch einiges zu bieten hat.

Aktuell planen wir die Fähre am 26. Januar zurück nach Gythio zu nehmen. Mal schauen, ob wir bis dahin noch ein paar Sonnentage mitbekommen.

Ach ja, heute Morgen hätten wir uns im Sturm fast das erste mal festgefahren. Vorwärts ging nix mehr, aber mir Sperren sind wir ohne schaufeln oder Luft ablassen rückwärts gerade noch so rausgekommen.

Ganz schön weich diese feinen Kiesel.


Montag, 17. Januar 2022


Wir haben uns dann am Long Beach noch eine Nacht auf dem Camping gegönnt, da der Sturm noch angehalten hat. So haben wir am Abend die Campingküche auf dem Platz genutzt um Pommes zu frittieren und ne leckere Currywurst dazu zu machen. Stinkt uns so halt nicht die Karre voll.

Samstag ging es dann weiter. Zunächst nach Agios Nikolaos um unsere Wäsche abzuholen. Unseren Ikea-Wäschesack haben wir leider nicht wieder bekommen, der wurde Corona-bedingt vernichtet :-(

Wir sind dann eigentlich nur auf die andere Seite der Bucht gefahren und haben einen Platz in Tholos gefunden. Hier haben wir dem Besitzer des Platzes geholfen seine Palmen zu beschneiden. Er hatte nur ne Mini-Akku-Kettensäge, die vielleicht für Gänseblümchen funktioniert, nicht jedoch für die dicken Palmblätter. Also die Makita flux zusammen gebaut und schon waren die Palmen gestutzt.

Sonntag sind wir weiter in den wunderschönen Nordosten von Kreta. Mit der Ausnahme von Sitia eher dünn besiedelt, also viel Platz für schöne Natur.

Natürlich mußten wir uns auch den berühmten Palmenstrand am Vai Beach anschauen, wobei Katja und ich uns einig sind, dass uns Elafonisi besser gefallen hat.

Gelandet sind wir dann gestern in Itanos, wo es uns auch sehr gut gefällt und wir sicher noch ein oder zwei Nächte bleiben. Wie immer auch etwas abhängig vom Wetter, wobei es heute schön sonnig ist.


Mittwoch, 19. Januar 2022


Wir sind gestern vom Nordosten in den Südosten der Insel gefahren, zumindest soweit, wie man an der Ostküste entlang nach Süden kommt, ohne ins Inselinnere abbiegen zu müssen. Die beiden Tage in Itanos waren sehr schön und wir haben einige nette Menschen kennengelernt. Da das Wetter für unsere letzte Woche auf der Insel nicht so toll angesagt ist, werden wir wahrscheinlich etwas mehr fahren, als wir das sonst vielleicht getan hätten. Heute wollen wir von unserem Übernachtungsplatz am Argilos Beach zurück Richtung Norden. In Zakros wollen wir gerne unsere Olivenöl-Bestände aufstocken und ein paar Lebensmittel einkaufen.

Hier unten im Südosten wären wir bei Sonnenschein sicher noch länger geblieben, die Strände sind der Hammer!

An der Nordküste soll es für uns dann langsam wieder Richtung Westen gehen, damit wir Anfang kommender Woche unser Fährticket in Chania abholen können. Kreta ist in jedem Fall ne Reise wert, vor allem, wenn sowenig los ist wie aktuell im Winter.


Samstag, 22. Januar 2022


Heute haben wir soviele Kilometer geschrubbt wie schon lange nicht mehr (138). Es war aber auch sehr bescheidenes Wetter und die Nordküste kann sich in Sachen “ruhige Freistehplätze“ mit der Südküste oder dem ruhigen Osten der Insel nicht messen.

Jetzt stehen wir kurz hinter Rethymno direkt am Strand. Alles was auf dem Weg bei p4n drinsteht kann man getrost knicken. Habe hier eine Einheimische gefragt, ob es ok ist, den Dicken für ne Nacht oder zwei direkt auf den Strand zu stellen. “Natürlich, gar kein Problem. Die beiden Strandbars links und recht von uns gehören zwei Brüdern und die nette Junge Damen hat in der einen davon im Sommer gekellnert.

Die Insel haben wir somit jetzt auch fast einmal umrundet und es hat uns sehr, sehr gut gefallen. Das Wetter läßt allerdings aktuell stark nach und in den nächsten Tagen soll es fast nur regnen und auch auf Meereshöhe bis 3 Grad in der Nacht kalt werden. Paßt also, das wir die Fähre am kommenden Mittwoch zurück auf die Peloponnes nehmen.

Ach ja, gestern standen wir auch wirklich sehr schön auf einem eher schwerer zugänglichen Gelände bei Malia. Da spielt der Kabenzmann seine Geländegängigkeit aus und man steht einsam direkt am Meer.

Auch hier hatten wir direkt Kontakt zum Besitzer der Taverne, der uns auf die freie Platzwahl für unser Auto hingewiesen hat und freundlich fragte, ob wir seinen WLan-code haben möchten.

Die Nacht von Donnerstag auf Freitag haben wir auf dem Parkplatz einer Beachbar kurz vor Agios Nikolaos verbracht. Nah an der Küstenstraße aber etwas unterhalb, sodaß der Verkehr kaum gestört hat. Hier hatten wir nochmal einen ganzen Tag mit Sonne und direkten Zugang zu Traumstränden, die wir ganz für uns alleine hatten. Möchte mir kaum vorstellen, was hier in der Hochsaison abgeht.


Dienstag, 25. Januar 2022


Guten Morgen aus dem Hafen von Kolimbari bei 3 Grad, einer Mischung aus Regen und Hagel sowie ordentlich Wind. Irgendwie muß Kreta kaputt sein, so hatten wir das jedenfalls nicht gebucht ;-)

Das Bild ist von gestern Abend, da war es nur ungemütlich kalt, der Rest ist über Nacht dazu gekommen. Ach ja, Gewitter natürlich auch.

Egal, wir machen das Beste draus, die Heizung läuft und im Kabenzmann ist es gemütlich warm. Kaffee ist auch fertig und wir überlegen, was wir mit dem verbleibenden Tag anfangen, bevor es morgen Vormittag auf die Fähre geht. Wir hoffen, dass das Wetter sich etwas beruhigt, sonst wird die Überfahrt ziemlich schaukelig.


Vorgestern sind wir von unserem Strandplatz bei Rethymno zum Kloster Agios Triados auf die Halbinsel oberhalb von Chania gefahren und haben uns dort mit Reisefreunden (@reismitbaby) getroffen, die wir das erste Mal auf einem Lidl-Parkplatz auf der Peloponnes im November 2021 getroffen haben.

Wir sind uns bestimmt nicht das letzte Mal über den Weg gefahren. Es könnte durchaus passen, dass wir uns im kommenden Sommer irgendwo in den Wäldern Schwedens treffen. Mal schauen.


Donnerstag, 27. Januar 2022


Hallo aus Korinth. Ja genau, wir sind schon wieder im Norden der Peloponnes und haben heute mit 220 km an einem Tag wohl einen neuen Rekord auf unserer Reise aufgestellt. Gestern sind wir ja von Kreta zurück nach Gythio übergesetzt. Die ersten 1,5 Stunden noch bei ordentlich Seegang und die Welle kamen auch schön von schräg, damit der Pott auch ordentlich um die Längsachse dreht.

Dann wurde es ruhiger und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein den Rest der Überfahrt genießen. Ich denke es waren inkl. uns vielleicht 25 Passagiere an Bord, also nix los und viel Platz.

Tugger hat sich auch wieder von seiner besten Seite gezeigt, auch wenn wir das Gefühl hatten, dass ihm anfangs auch ein bißchen übel war. Übernachtet haben wir dann direkt im Hafen und weil es so nahe lag, sind wir Abends noch lecker Fisch essen gegangen.

Eben haben wir auch schon die nächste Fähre gebucht (Patras - Venedig). Wir haben uns für die lange Strecke entschieden und sparen dem Kabenzmann so einige Kilometer, die inkl. Maut in Italien und bei den aktuellen Dieselpreisen wahrscheinlich am Ende sogar noch günstiger kommt als die Fahrerei.

Heute Abend gibt es scharfe Kürbissuppe, aber vorab ein paar super leckere Orangen, die uns gerade der freundliche Nachbar hier am Strand geschenkt hat. Sooo nette Menschen hier. Im Gegenzug hat der nette Kerl von uns ne Kabenzmann-Tasse bekommen.


Ach ja, eigentlich wollten wir ja heute von Gythio nach Kalamata und dort evtl. neue Starterbatterien für unseren Dicken besorgen. Daraus ist leider nix geworden, da die Griechen wohl keine Lust hatten, die Strecke von Sparta nach Kalamata vom Schnee zu befreien. So war für uns kurz hinter Sparta dann plötzlich Schluß und wir mußte unsere Pläne ändern.

Mittwoch, 2. Februar 2022


Wow, schon wieder fast ne Woche rum seit dem letzten Eintrag. Ich sitze gerade bei 18 Grad in der Sonne auf einem Parkplatz neben einer Sporthalle in Cologne kurz hinter Brescia in Nord-Italien. Nicht zu verwechseln mit Kölle am Ring, da hat es aktuell 5 Grad und Nieselregen.

Und jetzt ist es bereits Donnerstag Morgen, da ich bei dem schönen Wetter gestern doch keine Lust hatte hier weiter zu schreiben. Stattdessen haben wir mit einem Glas Wein draußen gesessen und den klaren Blick auf die Berge genossen und mit ein paar Einheimischen gequatscht. Abends gab es Spaghetti aglio e olio und wir

haben hier eine ruhige Nacht verbracht. Die Italiener sind super interessiert an Mr. Kabenzmann. Das fing schon beim Zöllner in Venedig an, der genau wissen wollte wie wir es machen, dass wir mit so einem schönen Mobilheim unterwegs sind. „Was arbeitet Ihr ?“, „von wann ist das Auto - Baujahr?“, „wo wollt Ihr damit noch alles hinfahren?“, und „habt Ihr Alkohol dabei?“ - aber klar, Rotwein, magst einen ? - Lachend und dankend abgelehnt.

Die lokale Polizei ist heute Morgen auch schon vorbeigekommen, hat sich das Auto angeschaut und sich dann weiter gemacht.


Und dann war da ja noch die lange Überfahrt von Patras nach Venedig. Aber eins nach dem anderen. Da wir ja letzte Woche Donnerstag von einer Straßensperrung auf unserem geplanten Weg nach Kalamata aufgehalten wurden, sind wir stattdessen Richtung Korinth gefahren und haben uns auf den schon bekannten Platz am antiken Hafen gestellt. Unterwegs dorthin durfte sich Tugger dann auch ein bißchen die Füße im Schnee vertreten. Fand er interessant, scheint aber ein wenig verwirrt, was den Fellwechsel angeht, da er nicht weiß ob Sommer oder Winter ist.

In Korinth sitzen wir beim späten Frühstück wieder im T-shirt draußen in der Sonne und kommen mit einem älteren Paar aus Kanada in Gespräch. Wobei er geborener Grieche ist und mit seinen Eltern im Alter von 10 Jahren nach Kanada kam und seine Frau ist Französin aus Nizza. Da ihnen Kanada nicht mehr gefällt, wobei da sicher nicht die Natur gemeint war, haben sich die beiden entschlossen, nach Griechenland zu gehen. Aktuell suchen sie ein Haus in der Nähe von Korinth, wobei er auch gerne mit dem Camper reisen möchte, sie allerdings noch etwas überredet werden muß.

So gab es nach dem Kaffee noch ne roomtour und wir sind gespannt, wie es für die beiden ausgesprochen netten Menschen weiter geht.


Apropos nette Menschen. Die Geschichte mit dem „Arm voll saftiger Orangen„ hatte ich ja schon erzählt. Am Tag drauf fahren wir zu einer nahegelegenen LKW-Waschanlage, wo Mr. Kabenzmann mal eine ordentliche Wellnessbehandlung bekommt. 30 Minuten Handwäsche und das Fahrgestell wird mit heißem Hochdruck von Dreck und sicher auch etwas Salz befreit.

Hier bekommen wir nach dem Top-Service (30€) vom Chef noch eine Flasche Weißwein in die Hand gedrückt. „Bitteschön, ist von meiner Familie!“

So reiht sich eine tolle Begegnung an die andere. Ich weiß grad nicht, ob ich nach Deutschland zurück muß.

Gibt es das bei uns überhaupt noch ?


Von Korinth aus haben wir einen Regentag genutzt um langsam Richtung Patras zu fahren, wo am Montag unsere Fähre ablegen soll. Nach einiger Sucherei haben wir unseren Platz in der Nähe von Balimitika gefunden. Der Regen hat aufgehört und bevor wir am nächsten Tag weiter fahren konnten, mußten wir zunächst einen Halbmarathon durchlassen. Selbst die meisten Läufer hatten Zeit, mich auf dem Fahrerhausdach sitzend während des Laufes zu grüßen.

Katja und Tugger haben unterdessen den Strand noch von einigem Müll befreit.

Am Abend vorher haben wir noch Station in einer griechischen Taverne gemacht und zweimal Lamm gegessen. Einmal geschmort mit Wintergemüse und zum Anderen als Stew. Beides sehr lecker, auch wenn wir gerne nochmal Souvlaki gegessen hätten, aber der Grill blieb an dem Abend kalt.


Die letzte Nacht auf griechischem Boden haben wir auf einem großen Parkplatz bei Panagopoula verbracht mit Blick auf’s Festland. Sehr ruhig, denn für die Nacht waren wir alleine. Lediglich bis zur Dämmerung waren ein paar Leute dort um etwas zu angeln.

Wir sind dann am Montag schon gegen Mittag zum Hafen obwohl die Fähre erst um 23:00 Uhr ablegen soll. Sonntags hatte ich noch mit der Reederei gesprochen und der Kollegen am Telefon meinte, wir können die Tickets jederzeit im Hafen abholen. Ein Grund, warum wir etwas früher erschienen sind, war, dass wir keinen PCR-Test gemacht haben. Dieser wäre Stand „Ablegen am 31.01.2022“ noch notwendig gewesen. Da wir aber erst am 02.02.2022 in Venedig ankommen und Italien ab dem 01.02.2022 auf die Tests bei der Einreise verzichten soll, haben wir es riskiert, ohne Test zu fahren. Beim frühen Check-In wollte ich sicherstellen, dass das so für uns klappt, hatte allerdings leider nur ne Praktikantin da, die meinte wir müssen nen Test machen.

Ende vom Lied, keinen Test gemacht und in Venedig wurde nichtmal nach dem Covid-Zertifikat gefragt.


Gegen 21:30 Uhr wurden wir dann auf die Fähre gelotst und haben den Dicken in ner Ecke eingeparkt. Der Einweiser hier hat nen super Job gemacht (im Gegensatz zu den Vögel auf der Kreta-Fähre). Unser Zimmer mit Bad konnten wir dann auch schnell beziehen und haben es uns dort gemütlich gemacht. War ja bald schon Bettzeit.

Die Überfahrt selbst wurde dann doch nach eher ruhigem Start zunehmend schaukelig. Wir hatten bis 3 Meter Wellen bei ordentlich Wind (bis 80 Sachen).

Diesmal hatte Katja am meisten mit der Schaukelei zu kämpfen. Tugger hat sich sehr tapfer geschlagen und seinen Stoffwechsel in den 32 Stunden auf ein Minimum zurückgefahren.


Nach der Ankunft in Italien gestern, sind wir dann Richtung Gardasee und wollten dort auf einem Stellplatz unterkommen. Das hat allerdings nicht geklappt, da unsere 2. Impfung etwas mehr als 6 Monate her ist, was uns hier in Italien mit ungeimpften gleich stellt.

So sind wir noch ein paar Kilometer weiter Richtung Bergamo und eben hier in Cologne gelandet. Heute wird etwas eingekauft, wir versuchen ne gute Pizza zu bekommen und nähern uns langsam der Grenze zur Schweiz, da die Wettervorhersage für Freitag ganz gut aussieht (wenig Schnee, viel Sonne).


Montag, 7. Februar 2022


Von Cologne sind wir weiter Richtung Nordwesten gefahren und haben unseren nächsten Stellplatz in Alserio an einem Friedhof gefunden. Hier sind wir bei kaltem aber sonnigem Wetter zwei Tage geblieben, bevor wir uns am Samstag auf den Weg in die Schweiz gemacht haben.