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  • AutorenbildTeam Kabenzmann

Main-Spessart-Tour mit Hindernissen

Aktualisiert: 22. Aug. 2021

Montag, 17.05.2021: Heute haben wir den Kabenzmann mit allem bepackt, was wir für ne Woche auf Achse so brauchen. Klamotten rein, ein paar Lebensmittel, Wassertanks gut halbvoll, den Hund, ... irgendwas vergessen ? Nicht, dann los.

Bei relativ bescheidenem Wetter (hohe Luftfeuchtigkeit in Form von Tropfen bei ca. 14°C) haben wir uns auf den Weg gen Süden gemacht, da morgen ein Termin bei 4wheel24 in Hasloch ansteht, um das Grundgestell für unseren Heckträger anzupassen. Am Ende wird der Träger elektrisch rauf und runter fahren und soll unser Ersatzrad, ein kleines Motorrad und noch ein paar Kleinigkeiten tragen.

Wichtig ist für uns aber zunächst das Grundgestell, an welchem wir per Flaschenzug unser Ersatzrad befestigen können. Also befestigt wird es eigentlich mit Schrauben, der Flaschenzug dient zum hoch- und runterlassen, aber ihr wißt sicher, was ich meine.

Nach dem Anpassen muß noch ein bißchen geschweißt und verzinkt werden, bevor wir den Träger dann am Freitag montieren können. So der Plan. Zusätzlich haben wir am Freitag ebenfalls den jährlichen Besuch beim TÜV-Prüfer eingeplant.

Unser erstes Zwischenziel war der Stellplatz in Münzenberg an der A45, den wir wirklich empfehlen können. Sauber, nicht überlaufen und schön um ne Runde mit dem Hund zu drehen. Es gibt keine Ver- und Entsorgemöglichkeiten, aber die brauchen wir auch nur sehr selten. Dafür ist der Platz kostenfrei und man hat einen schönen Blick auf die Burg.

Da das Wetter sich aber bis hierher auch nicht gebessert hatte, haben wir uns entschieden weiter zu fahren und haben unser Lager für die Nacht an der Zwieselmühle aufgeschlagen. Die liegt knapp 5 km von 4wheel24 entfernt, etwas oberhalb im Tal.

Da der Betrieb, dank Corona, natürlich nur auf Halbflamme läuft, haben wir den Eigentümer angerufen und um Erlaubnis gefragt, auf seinem Parkplatz übernachten zu dürfen. Kein Problem, Erlaubnis erteilt unter der Voraussetzung, dass alles sauber hinterlassen wird. Ehrensache.

Das Wetter war immer noch recht feucht und es hat Pfefferkörner geregnet. Wir hatten uns vor der kurzen Reise magnetische Gewürzgläser von Silvy besorgt und unter den Hängeschränken der Küche befestigt. Das Glas mit den Pfefferkörnern hatten wir nach dem Befüllen wohl nicht fest genug zugedreht. Lesson learnt :-)

Zum Abendessen gab es „Bella Italia Nudelauflauf“ aus dem Omnia. Saulecker!


Nach einer sehr ruhigen Nacht (hier stehen nur 3 oder 4 Häuser) sind wir recht früh bei Tobi uns seinen Jungs auf den Hof. Ach ja, wir haben doch was gehört in der Nacht, zumindest Tugger und Katja, ich hab geschlafen. Der Fuchs war wohl da und morgens wurden wir vom Hahn geweckt.

Der Heckträger war recht schnell angepaßt und nach etwas Fachsimpeln mit Tobi zum Thema Dusche im Exmo ging es dann für uns weiter am Main entlang.

Auf der Suche nach unserem Platz für die nächste Nacht rollten wir entspannt über die Landstraße, bis uns in einem recht engen Bereich ein orangener Baustellen-MAN entgegenkommt. Die beiden Außenspiegel haben es nicht überlebt :-)

Das Stückchen Spiegelglas, welches durch das offene Fenster den Weg in unser Fahrerhaus gefunden hat, wurde mit Panzerband fachmännisch zum Notspiegel.


Weiter ging es in den nächsten Baumarkt um etwas PVC-Kleber zu kaufen, denn das Abwassersystem wollte unterwegs noch angeschlossen werden. Der erste Hagebaumarkt hatte das gute Tangit nicht, beim Obi in Miltenberg sind wir dann aber fündig geworden. Der Stellplatz für die kommenden 2 Nächte war dann schnell in Freudenberg gefunden. Direkt am Main und neben uns nur ein weiteres Womo, und das für 6€ die Nacht - da kann man nicht maulen.

Bevor es Abendessen gab, habe ich noch schnell ein paar Rohre, Fittings und einen Kugelhahn verklebt, damit wir das Wasser in Küche und Bad vernünftig nutzen können und Mr. Kabenzmann nicht die ganze Zeit unter sich macht.

Zum Abendessen gab es dann einen PCR-Test bei der Freiwilligen Feuerwehr in Freudenberg, damit wir hier auch stehen durften. Nachdem man uns dort ganz freundlich das Hirn angebohrt hat, war der Tag auch fast rum.


Die Nacht war sehr ruhig und nach dem Aufstehen und nem Kaffee haben wir uns an der Aufstieg zur Freudenburg gemacht (über den Viehweg). Wunderschön hier !

Wir haben einen ganz netten Handwerker/Schauspieler getroffen, der im Innenhof der Burg gerade dabei war, die Kulissen für das nächste Stück zu bauen. Er hat uns erklärt, was die Truppe der Burgfestspiele Freudenberg so macht und wir freuen uns jetzt schon drauf, dort mal eine Vorstellung zu besuchen.

Nach der kleinen Wanderung gab es dann ein verspätetes Frühstück und viel Spannendes ist dann auch nicht mehr passiert, wenn mal man von den vorbeifahrenden Mainschiffen absieht.

Abends gab‘s eine Wurst-Kartoffel-Ei-Pfanne, also Reste-Essen und trotzdem sehr lecker.

Draußen schmeckt sowieso irgendwie alles viel besser.


Nach der zweiten Nacht am Ort (Corona-Test ist hier für drei Tage gut) geht es langsam wieder Richtung Hasloch. Unser nächster Übernachtungsplatz ist dann auch direkt am Main in Hasloch. Der Kabenzmann steht hier alleine und lediglich ein Angler kommt uns Abends besuchen. Ach nee, Tobi ist auch noch auf nen kurzen Schnack und ein Bier vorbei gekommen.

Am Freitag ist Großkampftag, abgefahrenen Spiegel ersetzen, Heckträger anbringen und TÜV-Termin, bevor es dann nach hause geht. Der Spiegel hängt schnell und der Heckträger ist schon fast ein Kunstwerk. Die Spaltmaße links und rechts zur Kabine passen auf den Millimeter. Wirklich hervorragende Arbeit !


Teil 1 des Projektes „Absenkbarer Heckträger für Ersatzrad, Motorrad und sonstigen Prütt“ ist schnonmal erledigt.

Zwischendurch haben wir auch noch den Platz für den Abwassertank unter der Dusche vermessen.


Um 12:00 Uhr stand dann der Termin beim TÜV an. Alles super, bis auf einen „erheblichen Mangel“, der uns zumindest für heute die Plakette gekostet hat.

Unser Kabenzmann ist ja nun deutlich vor 2013 in Verkehr gebracht worden und wiegt auch heute schon deutlich über 7,5to. Damit ist ein Fahrtenschreiber oder auch EG Kontrollgerät Pflicht, zumindest laut aktueller Gesetzgebung §57a StVZO. Es muß zwar als Womo keine Scheibe rein, aber das Gerät an sich muß vorhanden sein. War bei uns nicht der Fall, wurde aber auf dem Hof von 4wheel24 umgehend geändert.

Jetzt muß noch die Anpassung an unsere Übersetzung erfolgen und dann gibt‘s auch den Aufkleber. Gut, dass ich kommenden Dienstag eh einen Termin zur Inspektion habe.


So, jetzt dachten wir, wie nach unserem letzten Besuch in Hasloch vor einem Jahr, „Eben die gut 100km bis Münzenberg abspulen und dann ein Wochenend-Bier“.

Letztes Jahr ist uns 4km vor Münzenberg der Sprit ausgegangen und heute verabschiedet sich bei ca. 80km/h auf der A3 bei Kilometer 229 eines unserer 6 Solarpanels.

Richtig gelesen, das vordere Panel hebt ab und landet ca. 150m hinter uns auf der Überholspur.

Ich sehe im Augenwinkel im (neuen) Spiegel irgendwas schwarzes fliegen, kann aber zunächst nicht einordnen, ob wir da etwas verloren haben.

Der Besuch auf unserem Sonnendeck auf dem nächsten Parkplatz bringt dann Gewissheit.


Noch bevor ich auf‘s Dach klettern kann, sprechen uns Tanja und Dirk aus Frankfurt an, die gerade ebenfalls ein Expeditionsmobil auf Basis Mercedes 1317 aufbauen. Dirk ist an dem Gegenstand vorbeigefahren und hat sofort die Polizei informiert, da so ein 160W-Panel ja nicht von Pappe ist. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal Ihr Beiden und wir hoffen, dass die nächste Begegnung unter schöneren Vorzeichen stattfindet!

Übrigens, für die Leser mit Sinn für's Schöne empfehle ich dringend einen Besuch auf der Webseite von Tanja & Dirk (https://farbenpracht-talavera.de/)


Soweit wir also bis jetzt nachvollziehen können, ist niemandem ernsthaft etwas passiert.

Ca. 5 min. später trifft auch die Polizei in Form von zwei extrem netten & hilfsbereiten Beamten ein. Mittlerweile war ich auf dem Fahrzeugdach und durfte die Arbeit eines wirklichen „Klebeexperten“ bestaunen.

Ich denke die Bilder sprechen für sich und hier wird kommende Woche ein recht ernstes Gespräch mit dem Verantwortlichen stattfinden.

Katja hat mir bis hierhin schon verboten, den Hund vor dem Start der nächsten Tour zu fragen, ob er mit uns ein Abenteuer erleben möchte :-)


Jetzt aber nach dem Schreck nochmal zurück zu den beiden Polizeibeamten, die mir erklären, dass Sie jetzt eigentlich der Autobahnmeisterei Bescheid geben würden, diese den Müll beseitigt und, da die Personalien des Verursachers festgestellt wurden, mir dann die Arbeit in Rechnung stellen würde. Vielleicht so 200€.

Das wollten die Beiden aber nicht und haben sich angeboten, das havarierte Panel selber zu bergen und es uns auf den Parkplatz zu bringen.

Gesagt, getan, 10 Minuten später haben mir die beiden Beweisstück A übergeben. Ich bin immer noch super dankbar und ganz platt von soviel Hilfsbereitschaft.

Wenn in letzter Zeit zunehmend irgendwelche Linken/Rechten oder Irre anderer Gesinnung unsere Polizei und auch andere Helfer angehen und vollkommen respektlos behandeln, geht mir eh der Hut hoch. Die heutige Erfahrung wird das wohl eher verstärken.


Jetzt sitzen wir auf dem Stellplatz in Münzenberg, haben ne leckere Wurst gegrillt, trinken einen Wein bzw. Whisky und hoffen, dass die morgige Heimfahrt etwas ruhiger verläuft.

Und die Moral von der Geschichte, wer seine Solarpanels mag, klebt sie besser selber auf‘s Dach.


Samstag, 22.05.2021: Noch schlappe 150km und wir sind wieder zuhause. Wie auf der Hinfahrt auch, ist dieser Teil der Rückreise wieder durchgängig von Regen begleitet. Heute kommt noch starker Wind dazu. Die verbliebenen Solarpanels hatte ich in Münzenberg auf festen Sitz geprüft, trotzdem ein etwas mulmiges Gefühl und daher bin ich max. 75 km/h gefahren.

Sicher ist, dass alle 6 Panels vom Dach runter kommen und die ganze Übung nochmal wiederholt wird.


Trotz der ganzen Wirren auf dieser Tour war es toll, ein paar Tage im Kabenzmann zu verbringen, viel draußen zu sein und etwas alte Normalität zu schnuppern.

Wenn ich so rausschaue, könnte ich morgen sofort wieder los und vielleicht etwas weiter in den Süden fahren.


Schönes Wochenende wünscht das Team Kabenzmann!


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