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Beitrag: Blog2_Post

Tapas & Eierlikör

Autorenbild: Team KabenzmannTeam Kabenzmann

Aktualisiert: 7. Apr. 2023

Freitag, 7. April 2023


Wir sind seit vorgestern zurück in Lüdenscheid, und was soll ich sagen, es regnet 🤢 Wir sitzen bei laufender Heizung im warmen Kabenzmann und es wird Zeit, für eine kurze Zusammenfassung unserer Tour.

"Tapas und Eierlikör" hat 174 Tage gedauert, auch wenn wir zwischendurch mal was anderes gegessen und getrunken haben, wie zuletzt am vergangenen Sonntag im Biersepp in Aschaffenburg.



Kulinarisch war die Reise wirklich abwechslungsreich und sehr lecker. In den 6 Monaten sind wir 15.434 Kilometer im Kabenzmann unterwegs gewesen und das ohne nennenswerte Ausfälle. Der Auspuff war ja eigentlich vor der Tour schon durch und ansonsten nur die porösen Rücklaufleitungen und ein kaputtes Scheinwerferglas. Alles in Allem haben Reparaturen und Pflege am LKW 189,18€ gekostet.

Der verfahrene Diesel schlägt da als größter Einzelposten mit 5.587,55€ ganz anders zu Buche. Lebens- und Genussmittel stellen den zweitgrößten Posten und würden deutlich günstiger ausfallen, wenn hier nicht der kostspielige Alkohol dabei wäre. Whisky in Südeuropa und Nordafrika schmeckt entweder wie eingeschlafene Füße oder ist ordentlich teuer. Alles zusammen haben wir knapp über 14.500€ verreist, was ziemlich genau 2.500€/Monat entspricht.

Das ist deutlich weniger, als uns unser "altes" Leben im Monat gekostet hat, und das, obwohl wir es uns wirklich haben gutgehen lassen.


Hier jetzt ganz kurz noch unsere 3 Highlights und der Punkt, der uns persönlich nicht so gut gefallen hat. Wie immer Ladies first:


Katja's Top 3:

San Sebastian - Galizien - Offroad durch die Wüste


Katja's Lowlight:

Tierleid in Marokko


Gerd's Top 3:

Mit dem Kabenzmann über die Dünen - Die Einsamkeit in der Wüste - Nordspanien


Gerd's Lowlight:

Der Müll


Samstag, 1. April 2023


Kein Aprilscherz, wir sind seit gestern zurück in Deutschland! Und was soll ich sagen, es regnet, plotzlich kein Mobilfunk-Netz mehr (weder im Telekom-Netz, noch bei O2), die Straßen sind scheiße und wir stehen im ersten Stau seit gefühlt 5 Monaten. Herzlich Willkommen daheim 🤬


Nee, ernsthaft, da war die Netzabdeckung in der Sahara besser, aber glücklicherweise hat uns Bundesjustizminister Marco Buschmann ja die Digitalisierung als eines seiner, ich glaube 18 "Lighthouse-Projekte" ausgerufen. Damals, irgendwann so ein Jahr, nachdem er angefangen hatte in seinem Job. Kennt da jemand den aktuellen Stand oder soll ich mir vorsichtshalber wieder ein Festnetztelefon zulegen. Weiß zwar noch nicht, wie ich das auf Reisen realisieren soll, aber das kriegen wir schon hin.


Gut, es gibt auch wichtigeres, z.B. das Fußballspiel heute Abend zwischen Bayern und Dortmund. Bin sehr gespannt.


Die letzten Tage waren nicht wirklich ereignisreich, denn es waren in erster Linie Fahrtage, und das bei eher durchwachsenem Wetter. Hier mal die Stationen seit Le Bugue (war das lecker 😋) im Schnelldurchlauf und anschließend ein paar Bilder von unterwegs.


Le Bugue - Faslay - Châtillon-sur-Loire - Lac du Der - Dieue-sur-Meuse - Fell (D)

und seit heute stehen wir auf dem Weingut Oswald in Sprendlingen. Hier ist es echt schön und zumindest der Sauvignon Blanc ist sehr lecker. Wahrscheinlich bleiben wir hier zwei Nächte, bevor wir am Montag bei famous water noch ein paar Ersatzteile für unser Wasserfiltersystem abholen und am Dienstag kurz frischen TÜV in Hasloch machen lassen. Dann geht es nach knapp 6 Monaten Reise auch schon wieder nach hause. Aber ein Fazit der Reise wird natürlich auch noch geschrieben, allerdings erst, wenn wir wieder in Lüdenscheid sind.




Samstag, 25. März 2023


Heute ist Markt in Le Bugue und daher hier nur eine kurze Zusammenfassung der letzten Tage, seit wir San Sebastian verlassen haben. Zunächst noch ein paar Bilder vom Sonntag aus Donostia, wo der Frühling ausgebrochen ist und auch unser zweiter Tag in der Stadt im Zeichen des guten Geschmacks stand.



Am Montag haben wir dann rübergemacht nach Frankreich, nicht ohne vorher den Kabenzmann nochmal vollzutanken und im Mercadona ein paar spanische Leckereien zu bunkern. In Deutschland sind die ersten Termine gemacht, und so wird unser Roadtrip durch Frankreich recht kurz ausfallen.

Trotzdem versuchen wir die gefahrenen Kilometer pro deutlich zu begrenzen, ohne jedoch Autobahnen zu nutzen. Die ersten Tage waren dann auch recht entspannt und wir haben ein paar schöne Plätze entdeckt.



Ach ja, unterwegs haben wir auf einem kleinen Wein(brant)-Gut einen vorzüglichen, 30 Jahre alten Armagnac gefunden, der unbedingt bei uns mitfahren wollte.


Kurzer Nachtrag: Vor dem Marktbesuch noch kurz einer Weißwand aus der feuchten Wiese geholfen, ne Flasche St. Emilion zum Dank bekommen, die dann hervorragend zu unseren Einkäufen paßt. Was, erst 11:15 Uhr ? Egal 😉

Der Tisch für heute Abend ist auch schon gebucht, läuft hier in Frankreich würde ich sagen.




Sonntag, 19. März 2023


Wir stehen auf dem doch recht engen Stellplatz in San Sebastian. Er ist für normale Vans oder kleinere Teilintegrierte schon eng, aber Mr. Kabenzmann mußte hier bei Einparken wirklich die Luft anhalten, damit es gepaßt hat. Die letzten 50km hierher hat es ordentlich geregnet und jetzt, nach nem zweiten Kaffee kommt die Sonne raus. Genau wie bestellt und die nächsten 2 - 3 Tage soll es auch trocken bleiben. Perfekte Bedingungen um sich die kulinarische Hauptstadt Europas etwas näher anzuschauen.




Mittwoch, 15. März 2023


Wir stehen den zweiten Abend in den Bergen mit Blick auf die Picos de Europa, oder zumindest Teile davon. Heute hatte es 18 Grad im Schatten und strahlenden Sonnenschein von Morgens bis Abends. Der Frühling ist in Nordspanien definitiv da.



Von Montag muß ich aber noch einige Bilder von der Küste teilen, auch wenn es etwas viel wird. Da hatten wir ebenfalls wunderschönes Wetter, allerdings noch am Atlantik, genauer gesagt am Playa de Las Catedrales. Unfassbar schön und für uns steht außer Frage, dass wir bei der nächsten Reise in die Gegend deutlich mehr Zeit in Galizien verbringen werden. Hoffe die Eine oder der Andere kann das nachvollziehen.



Dienstag war dann bei durchwachsenem Wetter ein reiner Fahr und Verpflegungstag, als keine Bilder von Dienstag, aber auch nicht viel zu erzählen, außer, das wir mal wieder ein Stück Autobahn (da mautfrei) gefahren sind.


Sonntag, 12. März 2023


Nur ein ganz kurzes, visuelles update, da wir jetzt auch Bilder ohne Dauerregen zeigen können. Direkt ne ganz andere Nummer, oder ? Uns gefällt es hier jedenfalls sehr, vor allem, weil wir immer noch ganz alleine an diesem traumhaften Ort stehen. Ab und an kommt ein Einheimischer vorbei, der seinen Hund am Strand ausführt, ansonsten nur das Rauschen der Wellen. Der Zugang zur Kapelle ist aktuell noch durch die Flut versperrt, also müssen wir noch etwas warten - gibt schlimmeres.



Samstag, 11. März 2023


Das Wetter ist immer noch so eher klassisch Schottisch und wir dachten zunächst, dass es eben an der hohen Luftfeuchtigkeit liegt, dass das Dromedar die ganze Zeit schlechte Laune hat. Ist es ja von zuhause aus nicht gewohnt. So kommt es dann gestern Abend zur Aussprache und es stellt sich raus, dass dem Dromedar die ganze Zeit kotzschlecht ist, weil es ja immer rückwärts zur Fahrtrichtung stehen muß.

Das Problem ist schnell gelöst, da dem Dala Pferd ganz egal ist, wierum es steht. Also schnell die Plätze getauscht und alle haben wieder gute Laune im Kabenzmann 🪅🏖🤡🌈☀️🍾



So sind wir heute ungefähr 140km gefahren und alles hat super geklappt. Zwischendrin haben wir für 1,45 pro Liter nochmal ein bißchen Diesel nachgefüllt und stehen jetzt auf einem der beiden Parkplätze an der Ermida de Santa Comba. Leider immer noch bei Regen, was sich auch bis morgen nicht mehr ändern soll. Also erstmal Boiler an und wie Katja in diesem Moment, als sie den Rotwein-Schlauch aus dem Schrank holt, sagt: "Scheiß was auf Tee" 😂

Gut, während ich hier im warmen Kabenzmann sitze, war Katja gerade mit dem Hund draußen.

Bei besserem Wetter muß das hier ein Traum sein - Ihr könnt ja im Internet mal nach Bildern suchen. Bei uns sieht es aktuell so aus:


Aber in Deutschland soll es ja auch nicht viel besser sein, nur vielleicht noch 10-12 Grad kühler. Also warten wir mal ab, trinken Rotwein anstatt Tee und schauen uns die Kapelle eben an, wenn der Regen mal ne Pause macht.


Freitag, 10. März 2023


Was für ein Tag! Mir geht es heute Morgen leider immer noch nicht viel besser, daher suchen wir uns ne kurze Etappe (knapp 50 km) aus. Kurz nach der Abfahrt bei Nieselregen und Wind stellt sich leider lautstark heraus, das der Reparaturversuch unseres Auspuffs in Portugal nicht von großer Tragweite war.



Wir hatten uns eigentlich drauf geeinigt, dass das Ding min. 3.000km bis nach hause halten sollte, leider sind nur gut 400 draus geworden. Egal, passiert, die Jungs haben nur die Innenseite geschweißt, der Riss war aber auch schon außen und die Konsistenz des Rohres erinnert auch mehr am Butterbrotpapier von früher, welches nass geworden ist und dann 5 Jahre unterm Bett gelegen hat - natürlich nicht unter meinem, da war immer super sauber. Trotzdem haben uns die Kollegen in Portugal damals schnell und unkompliziert weitergeholfen. Ich hätte halt besser dabei schauen müssen.


Gut, heute, Freitag Mittag mit Erkältung kann ich mir durchaus Schöneres vorstellen, als mich unter den triefnassen LKW zu legen. Hilft ja nix, muß ja irgendwie weitergehen, frei nach dem Motto unserer diesjährigen Überwinterungstour.

Nach etwas Suchen und zwei Stops bei kleineren PKW-Werkstätten, bekommen wir beide Male den Namen "Talleres Torrente" genannt. Also machen wir uns mit wenig Hoffnung auf eine Reparatur vor dem Wochenende auf den Weg nach Cee, also nach Süden, da wo wir eigentlich herkommen. Gegenüber der Werkstatt von Eliseo (kurz Eli) fahren wir recht an die Repsol Tankstelle. Eli hat uns schon gehört und sofort den Fehler erkannt. Er kommt rüber an mein Fenster, schaut auf die Uhr und meint ich solle doch um 15:00Uhr, nach der Mittagspause wiederkommen. Daumen hoch, machen wir so, bis später. Eli's Englisch ist nur marginal besser als mein Spanisch, trotzdem dauert die Unterhaltung und Terminabstimmung gefühlt kein 20 Sekunden. Gefällt mir der Typ! Also auf den Mercadona-Parkplatz, wo wir vor 3 Tagen schon gestanden haben und erstmal selber Siesta halten. Mann soll sich ja den Gepflogenheiten des Landes, welches Mann/Frau besucht, ein wenig anpassen.


Also stehen wir, jetzt wieder deutschtypisch pünklich um 3 bei Eli auf der Matte. Er fährt 2 PKW aus dem Weg und winkt den Kabenzmann ins Trockene. Gemeinsam schauen wir uns das Übel an und sofort ist für Eli klar, was zu machen ist. Das Ding muß ab, damit es von seinem Karosseriespezi fachgerecht geschweißt werden kann. Mit einem anderen Kollegen zusammen ist das lange, marode Rohr in 2 Minuten runter. Während sich der Schweißer dem Ding annimmt, zeigt mir Eli seine Schätzchen. Einen alten Hanomag aus dem sein Wohnmobil entstehen soll, einen alten Mercedes, dessen rostige Karosserie der Schweißexpert von Hand gedengelt hat. Wirklich eindrucksvoll, und noch lange nicht fertig.

Eli interessiert sich auch sehr für den Kabenzmann an sich, den Heckträger, die Luftdruckanlage, den Dieselfilter, eigentlich alles. Im Zeitalter von social media werden jetzt gegenseitig links per whatsapp verschickt. Ich bekomme weitere, gute Tipps von Eli, z.B. in Deutschland zugelassene H4-LED's von Osram.


So, bevor ich das nachher vergesse, hier mit den allerbesten Empfehlungen vom Team Kabenzmann, die Koordinaten von Eliseo Torrente Vazquez:



Während der Karosseriebauer seine Arbeit noch fertigstellt, frage ich Eli, ob er Karte nimmt, da ich nicht mehr viel Bargeld in der Tasche habe. Karte nimmt er leider nicht, drückt mir aber sofort den Schlüssel zu seinem Auto in die Hand, meint "der schwarze Peugeot da draußen" und zeigt mir wo der nächste Geldautomat ist. Zehn Minuten später bin ich wieder da, mit den Taschen voller Geld, von dem Eli erschreckend wenig haben möchte. Der Auspuff ist fertig, der lose Flexschlauch wurde auch noch eben geheftet und ich leg 20€ Trinkgeld drauf. Zu wenig ? Wahrscheinlich, für die geleistete Hilfe am Freitag Nachmittag.

Egal, wir scheinen beide gleichermaßen happy zu sein, Eli hält noch eben den laufenden Verkehr an, damit wir rückwärts auf die Straße setzen können und schon sind wir wieder auf Achse.



¡Muchas gracias! Eli!

Jetzt stehen wir wieder in der Nähe von Muxia am Strand, das Wetter ist immer noch scheiße, kann mich aber mal.


Donnerstg, 9. März 2023


Am Dienstag sind wir vom Cabo Silleiro weitergezogen. Wir standen hier alleine und hatten eine etwas wackelige aber sonst ruhige Nacht mit dem Rauschen der Brandung als Hintergrundmusik. Unser nächstes Ziel ist das Cap Finisterre, das Ende der Erde und das Ende des Jakobsweges. Wir stehen auf einem spektakulären Platz mit Blick auf den Leuchtturm und auch wenn es stürmt und regnet, es ist einfach super hier.


Das Bild oben zeigt ganz schön, dass die Farbwahl beim Kabenzmann gar nicht so schlecht war, denn ein Ziel war es, in der Natur nicht so leicht gesehen zu werden. An diesem exponierten Ort gesellen sich im Laufe des Nachmittags noch zwei weitere Wohnmobile zu uns, aber der Platz hier ist groß genug. Die Nacht ist stürmisch und es regnet ganz ordentlich, sodaß der Truck ne kostenlose und durchaus notwendige Wäsche bekommt.


Gestern fahren wir dann nur knapp 30km bis nach Muxia da mich eine kleine Erkältung plagt und ich keine Lust habe mit triefender Nase länger hinter dem Steuer zu sitzen. Muxia ist ein kleiner Ort in einer schönen Bucht und, wie sollte es an der Costa del Morte anders sein, mit einem Leuchtturm. Und genau hier stehen wir wieder, zunächst alleine, später gesellen sich noch zwei weitere Womos zu uns.

Den gestrigen Tag. verschlafe ich dann fast komplett, was bei dem Wetter nicht weiter tragisch war. Jetzt gleich wollen wir uns nach einer heißen Dusche und bei strahlend blauem Himmel den Ort ein wenig anschauen und vielleicht auch mal verkosten, was die Fischer hier so aus dem Atlantik ziehen. Es ist irre, wie schnell das Wetter hier an der Küste wechselt. Von Starkregen zu wolkenlos und zurück in 5 Minuten. Wobei uns die Variante mit Sonne deutlich mehr zusagt. Wir haben uns entschieden, eine weitere Nacht hier zu bleiben, bevor es morgen weitergehen soll, immer der tollen Küste entlang zum nächsten oder übernächsten Leuchtturm.



Nachtrag nach einem grandiosen Mittagessen im "lonxa d'alvaro". Ich glaube Meeresfrüchte-Paella geht nicht viel besser. Wer in Muxia vorbei kommt und Meeresfrüchte mag, der sollte sich das nicht entgehen lassen.

Der Wind hat wieder ein bißchen aufgefrischt (34kn oder gut 60 km/h), perfekt für ein Mittagsschläfchen im schaukelnden LKW.




Montag, 6. März 2023


Gut, heute haben wir nur 26 km geschafft, dann hat uns der Platz hier am "Cabo Silleiro" förmlich festgehalten. Ganz alleine, direkt am Atlantik mit einem 270-Grad-Blick, tollen Wellen, die sich an den Felsen brechen und ab und zu auch noch Sonne. Galizien hat uns nach zwei Tagen schon in seinen Bann gezogen.



Eigentlich wollten wir nur ne Frühstückspause machen, aber die Bilder machen wahrscheinlich klar, warum wir länger bleiben.


Samstag, 4. März 2023


Oh wie schön ist Panama, ähh, Porto! Panama vielleicht auch, da waren wir noch nicht, aber Porto ist in jedem Fall eine Reise bzw. einen Besuch wert.



Letzten Mittwoch sind wir am Praia da Mira gelandet, wo wir uns für zwei Tage auf dem Campingplatz der Gemeinde einquartiert haben. Wäsche waschen, sauber machen, der übliche Camperkram halt. Das allerdings in einem wirklich schönen Ort am Wasser, in dem man es (zumindest außerhalb der Saison) sehr gut aushalten kann. Toller, sauberer Strand und schnuckelige Restaurants, wie das "Lila", wo man authentisches Essen zu einem sehr fairen Preis bekommt.



Gestern dann sind wir die ca. 120km bis nach Porto gefahren und haben dafür ungefähr 5 Stunden gebraucht. Nein, nicht was die Lüdenscheider jetzt direkt denken, wir hatten keinen Stau, nichtmal in Porto Innenstadt selbst haben wir länger als 30 Sekunden an ner Roten Ampel gewartet. Dafür kennen wir jetzt jedes Miniörtchen von Praia da Mir bis Porto, die ganzen 174 Kreisverkehre und die 98 "30er-Hubbel" auf der Strecke. Egal, unsere Reise bleibt mautfrei.


Wir stehen etwas außerhalb auf einem P+R Platz. Für ein Wochenende eine gute Lösung. Genug Platz, Supermärkte in unmittelbarer Nähe und nur 100 Meter vom Kabenzmann bis in die Metro, die uns sehr komfortabel in ca. 20 Minuten ins Zentrum bringt. Heute Vormittag brechen wir auf, nachdem Tugger seinen Spaziergang hatte. Der muß jetzt ein paar Stunden alleine bleiben und das Auto hüten. Das macht er ganz gechillt.

Erste Station in der alte Bahnhof "Bento" mit seinen aufwendig bemalten Fliesen.



Wir lassen uns treiben und um 11:34 Uhr steht das erste Bier auf dem Tisch. Schließlich ist Wochenende, Urlaub und die Sonne scheint. Neben dem Bier steht eine Francesinha, ein Toast mit Kochschinken und gebratenem Fleisch, mit reichlich geschmolzenem Käse, 2 Eiern und der typischen, dickflüssigen Sauce aus Tomaten, Bier und Senf übergossen. Hat sicher gute 1.500 Kalorien so ein Ding, daher teilen wir uns das fettige Etwas. Geschmacklich eher geht so, muß man vielleicht mal probiert haben aber ne zweite brauchen wir nicht, da sind wir uns einig.



Wir schlendern die Straßen zum Douro runter und unten angekommen, wissen wir auch, wo die ganzen Touries sind. Ich denke im Vergleich zur Hochsaison haben wir immer noch eine eher ruhige Zeit abgepaßt, aber mir langt, was heute an Menschen unterwegs ist. Ist aber ja auch kein Wunder bei dem Traumwetter.



Das Fett-Toast haben wir natürlich auch und vor Allem vor dem Hintergrund des anstehenden Portwein-Tastings angetan - Grundlage schaffen ;-)

So überqueren wir den Douro auf der "Ponte Dom Luis I" und gelangen nach "Vila Nova de Gaia", dort, wo Niepoort, Sandeman, Ferreira, Graham's und Co. Ihre Lagerhäuser voll mit Portwein haben. Auf einen guten Tipp hin werden wir bei einem kleinen Familienunternehmen names "Augusto's" vorstellig. Hier gibt es keine Menschenmassen und die nette Dame am Empfang hat Zeit uns gut zu beraten und uns die unterschiedlichen Ausbau- und Qualitätsstufen zu erläutern. Wir verkosten weißen Port, einen Vintage von 1997 und abschließend noch einen 30-jährigen. Der wandert zum Abschluß auch als ganze Flasche in unseren Rucksack und darf bei uns einziehen.


Wir bummeln noch etwas am Flußufer längs und machen uns dann wieder an den Aufstieg in die Oberstadt und zu unserer Metro-Station "Bolhao". Der Hund freut sich das wir wieder zuhause sind und wir sind für heute auch genug gelaufen. Morgen soll das Wetter wohl schlechter werden und wir werden kurzfristig entscheiden, ob wir nochmal ins Zentrum fahren, oder ob es für uns weiter Richtung Norden geht - stay tuned.


Dienstag, 28. Februar 2023


Mit Bildern macht das bloggen doch viel mehr Spaß, daher heute direkt noch ein paar Zeilen. Wir sind heute durch das wunderschöne Alentejo mit seinen Störchen, sanften Hügeln und gelassenen Menschen zurück an den Atlantik gefahren.



Einfach schön hier und dem besten Reisehund von allen gefällt es auch. Er wollte direkt ein bißchen Karneval nachfeiern.



Das Herrchen hat mal wieder Luft aus den Reifen gelassen für ne kleine Offroad-Tour. Eigentlich war das nur für den weichen Sand hier gedacht, die Strecke hatte aber auch tiefe Fahrspuren in feinstem Schlamm zu bieten. Hätten die Differential-Gehäuse noch ein bißchen mehr gebremst, wäre das ne richtig dreckige Sache geworden. Nochmal Glück gehabt, darauf erstmal ein kühles Blodes - Prost!



Montag, 27. Februar 2023


Vom schönen Stausee aus sind wir ins ebenfalls sehr schöne Evora gefahren, wo es relativ nah zum Zentrum einen einfachen Stellplatz hat. Wir parken also den Dicken, schnappen uns Fahrrad und Elektroroller und erkunden die schöne Stadt. An der Knochenkapelle (Touri-Hotspot) quatscht uns ein etwas heruntergekommener Typ an und erzählt uns eine haarsträubende Geschichte von seiner Frau, die im Krankenhaus liegt und von den 21€, die er jetzt unbedingt ganz schnell für den Zug benötigt, der in 20 Minuten nach Lissabon abfährt.

Ich biete ihm an, ihn zur Polizei zu begleiten, wo ihm sicher geholfen wird. Er gibt zunächst vor mit mir zur Polizeistation gehen zu wollen, dreht aber dann an der nächsten Ecke bei und meint, die würden ihm eh nicht helfen.

Naja, vielleicht klappt's beim nächsten Einfallspinsel 😉


Den Roller und das Fahrrad können wir in Evora nicht wirklich gut gebrauchen, da die komplette Stadt gepflastert ist. Wir trinken erstmal ein Bierchen auf dem zentralen Platz und schauen uns die Leute ein bißchen an.



Zunächst schlagen unsere Versuche fehl, ein nettes Restaurant für's Abendessen zu finden, wir haben ja einen speziellen Plan und wenn es denn zum ersten Mal Porco Preto sein soll, dann auch bitte gut gemacht. Am Ende landen wir im "Obelix II", was eher eine Kneipe denn ein Restaurant zu sein scheint. Keine Touristen, nur Einheimische, die bei Muscheln und Weißwein angeregte Gespräche führen und dabei mit einem Auge Fußball schauen (Bayern vs. Union Berlin ?). Gut, kurz drauf wird der Sender gewechselt, denn das Spiel von Boavista Port beginnt.



Wir werden natürlich als Touristen erkannt und man schmeißt uns direkt ein paar Worte in Deutsch zu. "Mercedes", "Guten Tag", "Bayern", "Volkswagen". Es wird viel gelacht und wir fühlen uns sofort wohl. Irgendwie wie in den Kneipen bei uns, vor 20 Jahren, die es heute nicht mehr gibt.


Die Chefin, die auf dem Bild oben etwas betrübt schaut, zaubert uns ein Porco Preto vom Feinsten! Dazu gibt es einmal Pommes und zur zweiten Portion laut Speisekarte "Spargel". Der Spargel kommt aber als gebackenes Mousse, ähnlich den Crouquettas in Spanien. Einfach himmlich!


Wir trinken zum Essen den roten Hauswein, ebenfalls sehr gut und nach dem Essen gibt es einen Beirao auf Eis, den wir uns teilen. Ähnlich wie mit dem Brandy in Spanien gehen auch die Portugiesen mit den Portionen beim Alkohol eher großzügig um. Ein rundum gelungener Abend und der Chef freut sich bei der Verabschiedung sichtlich, dass es uns so gut geschmeckt hat.


Heute Morgen fahren wir weiter und legen in Ponte de Sor einen kurzen Zwischenstopp ein. Matthias hat uns hier eine Autowerkstatt empfohlen und ich habe die leise Befürchtung, dass es unser Auspuff ohne ein Metallpflaster nicht bis nach Hause schafft. Das mir das Ding dann irgendwann unter dem Hinterreifen hängt muß ja nicht unbedingt. Es ist kurz vor Mittag und ich rechne mit nem Termin für Morgen. Nix da, der erste Kollege, den ich anspreche spricht richtig gut Englisch und so liegt der Schweißer kein 10 Minuten später unter Mr. K. und flickt unseren Auspuff. Dauer der Reparatur vielleicht gut 30 Minuten, Kosten: 27€. Qualität der Arbeit: Top!



So sind wir um 14:00 Uhr schon an unserem Tagesziel in Abrantes am Tejo. Hier gibt es erstmal einen leckern Kaffee zu den Pasteis de Nata. So ein Montag im portugiesischen Frühling hat schon was.



Achso, wie Ihr ja sehen könnt, klappt es wieder mit dem "Bilder hinzufügen". So werde ich die nächsten Tage, gutes Internet vorausgesetzt, etwas nacharbeiten.


Samstag, 25. Februar 2023


Schon wieder sind 9 Tage seit dem letzten Eintrag vergangen und eine ganz nette Email, die wir eben von Alexander und Sabine bekommen haben, erinnert mich daran, dass hier auch mal wieder etwas getextet werden sollte. Jetzt beantworte ich erstmal die Email von den beiden und dann bringen wir Euch hier wieder auf den aktuellen Stand....


Sooo, Email ist raus, die Sonne auch wieder und wir stehen besonders schön an einem großen Stausee im Alentejo.



Am selben Stausee, dem "Albufeira del Alqueva“, standen wir auch gestern schon. Für den Umzug haben wir uns entschieden, da wir, nachdem wir auch dort zunächst alleine standen, wieder Besuch von der Art Camper bekommen haben, der wir lieber aus dem Weg gehen/fahren. Außerdem war der Platz unserer Ansicht nach mit 3 Wagen überfüllt.


Letzte Woche Sonntag, am 19. Februar haben wir die Fähre zurück nach Spanien genommen. Immer noch gemeinsam mit Birgit und Rico, mit denen wir unglaubliche 2 Monate gemeinsam in Marokko unterwegs waren. Muß wohl irgendwie gepaßt haben. Danke Ihr Zwei für die tolle gemeinsame Zeit, die vielen schönen Erlebnisse, die Lagerfeuerabende und, und, und .. - Jederzeit gerne wieder.


Auf die Fähre mußten wir ein wenig länger warten, da zuerst 316 Renault 4L plus Begleitfahrzeugen das Schiff verlassen mußten. Und das war nicht das einzige Schiff, was die Auto's für die 4L Trophy von Europa rübergeschleppt hat. Ca. zehn der alten Schätzchen haben es nicht aus eigener Kraft vom Kahn runter geschafft und benötigten entweder Starthilfe oder einen Abschlepper. Trotz der Verspätung war es toll die ganzen coolen Karren zu sehen.



In Algeciras angekommen, haben wir die erste Nacht auf spanischem Boden ganz unspektakulär auf dem Parkplatz vom Mercadona im Industriegebiet verbracht und sind Abends zum Abschied nochmal lecker mit Rico und Birgit Essen gewesen. Danach haben wir uns auf Empfehlung noch den Portugal-Reiseführer von Tanja (Crosli) runtergelanden und direkt angefangen zu lesen, was uns dort wohl so erwartet.

Am nächsten Morgen trennen sich dann unsere Wege und für uns geht es nach einer kleinen Einkaufstour rüber nach Tarifa. Hier waschen wir unsere Klamotten nochmal durch und fahren weiter auf den "altbewährten" Platz in Bolonia.



Wir bleiben zwei Tage, treffen Reisefreunde wieder und machen uns letzten Mittwoch auf den Weg nach Sevilla. Eine wirklich schöne Stadt, die wir am Nachmittag/Abend mit Fahrrad und Roller erkunden. Zum Abschluss landen wir im Restaurant "Postiguillo" und essen leckere Tapas, trinken guten spanischen Rotwein und noch besseren Brandy.



Der Spitzenbrandy (Luis Felipe), ein 60-jähriger Solera, wird gar nicht weit von Sevilla weg gebrannt und so steht unser Ziel für den nächsten Tag schnell fest. So fahren wir zu Bodegas Rubio und bekommen dort nicht nur den feinen Brandy zu nem annehmbaren Preis sondern auch gleich noch ne kostenlose Führung durch die heiligen Hallen von einem sehr netten Mitarbeiter. Er zeigt uns auch den "Cien anos", einen hundertjährigen Brandy, von dem im letzten Jahr ganze 60 Flaschen verkauft wurden, und das, obwohl er doch mit ca. 2.000€ + Mehrwertsteuer pro Flasche ein richtiger Schnapper ist 😉



So sitze ich vorgestern Nachmittag, Donnerstag um 14:00 Uhr in der Sonne und genieße einen zweiten Becher von dem göttlichen Getränk 😋 Abends gibt es mal wieder was vom Grill - Katja hat leckere Koteletts vom Iberico-Schwein besorgt und dazu bruzzel ich Patatas Bravas auf der Gußplatte.


Gestern fahren wir dann weiter zum "Albufeira del Alqueva", wo wir heute auch die Nacht verbringen werden.


Donnerstag, 16. Februar 2023


Die Zeit verfliegt ! Unsere 3 Monate in Marokko sind fast rum und wir dementsprechend schon wieder an der Mittelmeerküste. Wettertechnich auch keine schlechte Idee, wie die aktuellen Bilder aus dem Süden des Landes zeigen. Dauerregen in der Wüste 🐪


Drehen wir die Uhr 10 Tage zurück, als das Wetter im Erg Chebbi noch in Ordnung war. Nachdem sich unser Besuch verabschiedet hat, sind wir am nächsten Tag einmal um den Erg Chebbi rum, bzw. größtenteils durch das Dünenfeld durch. Es gibt eine schöne, sandige Piste, die den Erg von Nord nach Süd durchquert und die wirklich Spaß macht. Unterwegs machen wir einen kurzen Stop bei "Sandgeflüster", die hier seit ein paar Tagen in den Dünen stehen. Die beiden hatten wir bereits in Zagora getroffen, wo sie sich eine neue Innendeko für ihren alten Steyr haben schneidern lassen.



Abends landen wir auf exakt demselben Platz, auf dem wir die letzten beiden Nächte verbracht haben. Gar nicht schlecht, denn hier ist es deutlich ruhiger als im Rest des Erg's.


Nach einer weiteren, sehr ruhigen Nacht in der Wüste fahren wir am nächsten Tag einen Campingplatz an. Wir müssen mal wieder Waschen und das Frischwasser geht auch zur Neige. Eigentlich wollten wir wieder einen der Plätze anfahren, auf dem wir 7 oder 8 Wochen zuvor auch schonmal gestanden haben, allerdings hatte der Besitzer inzwischen Schotter auf dem Sand verteilt, damit es die Weißware auch bis an die Dünen schafft. Nicht unser Ding und so drehen wir ab und fragen 100m weiter bei einem Hotel, ob wir hinter dem Haus stehen dürfen. Klar, kein Problem. Auch hier liegt schon viel Schotter, aber wir finden ein sandiges Plätzchen direkt an den Dünen und außer uns steht hier auch nur noch ein anderer Camper. Die Duschen vom Hotel sind top, genau wie der Wäscheservice. So brauchen wir nichtmal ne Leine spannen.

Wir bekommen noch Besuch von Reisefreunden, die zunächst auf dem Camping nebenan standen, aber auch lieber mit Ihrem MAN in den Sand wollten. So sind die beiden schnell rüber gekommen und haben sich direkt mal mit Ihrem schweren Auto festgefahren. Luft ablassen und dann doch lieber auf den sicheren Schotter 😉

Abends gibt es natürlich Lagerfeuer und direkt neben unserem Auto laufen die Touristen-Karawanen los.


Am Samstag schubsen wir dann den Kabenzmann zum letzten Mal für diesen Besuch über eine kleine Düne, bevor wir uns auf den Rückweg Richtung Norden machen.



Wir fahren nicht wirklich weit und quartieren uns für den Geburtstag von Rico auf dem Camping in der Ziz-Schlucht ein, den wir schon vom Hinweg kennen. Wir sind die einzigen Gäste und Ali kümmert sich wieder sehr fürsorglich um uns.

Zum Geburtstag gibt es Gulasch aus dem Dutch Oven, vorher schon einen selbstgebackenen Kuchen von Katja und am Lagerfeuer tut Rico natürlich einen feinen Whiskey aus.



Am nächsten Tag ist Fahrtag, und was für einer. Wir legen mit 500km die mit Abstand größte Strecke zurück, die wir mit dem Kabenzmann bis dato an einem einzigen Tag gemacht haben. Es geht immer an der algerischen Grenze längs und es gibt wirklich nichts besonderes zu sehen.

Wir fahren bis kurz hinter Jerada und stellen uns bei beginnender Dunkelheit auf einen Picknickplatz unter und hinter ein paar Bäume, in der Hoffnung hier für die Nacht unbehelligt zu bleiben. Das klappt und wir verbringen (bis auf den auffrischenden Wind) eine ruhige Nacht.


Vorgestern (Dienstag) hatten wir eigentlich vor, im Jachthafen von Saidia zu übernachten. Den Tipp hatten wir von Reisebekannten im Erg Chebbi bekommen. Leider wurde nix draus, da der Parkplatz nur tagsüber genutzt werden darf. Hätten wir uns eigentlich denken können. Der freundliche Mitarbeiter aus dem Hafen konnte sich auch gut an die beiden dicken MAN erinnern und erzählt uns, dass er dort an den Autos geklopft hätte, aber niemand geöffnet habe. So geht's natürlich auch 😉

Das Gute - Katja findet im Hafen einen Laden, der Alkohol zu annehmbaren Preisen verkauft und zudem eine erstaunlich gute Auswahl bietet. So werden wenigstens die Weinvorräte aufgefüllt. Das nicht so gute - der Knetstahl, mit dem ich am Nachmittag den Riss im Auspuff abgedichtet habe ist noch nicht ausgehärtet und ich darf die Aktion widerholen.

Wir fahren also noch ein paar Kilometer weiter und stehen für die nächsten 2 Tage auf den Klippen in Ras El Ma.

(Bilder)


Hier versuchen wir uns mit (sehr mäßigem Erfolg) beim Brandungsangeln und genießen es ansonsten mal wieder am Meer zu stehen. Wenn nur der ganze Müll nicht wäre, wäre es wirklich sehr schön hier. Es ist sooo viel, dass wir uns nichtmal mehr aufraffen, hier Müll zu sammeln, wie wir es sonst häufig tun. Es ist einfach zuviel!


Heute sind wir weiter gefahren und stehen direkt am Wasser, nördlich von Targuist. Den Riss im Auspuff habe ich erneut abgedichtet und ich bin zuversichtlich, dass das Ganze so bis nach hause hält. Da kommt dann eh Edelstahlrohr drunter, dann ist Ruhe. (Bilder)


Morgen geht es weiter und unsere Tage in Marokko sind gezählt.


Montag, 6. Februar 2023


Wir stehen die zweite Nacht am selben Platz in den Dünen des Erg Chebbi, den wir auf unserer Tour nach ca. 7 Wochen, genau wie den Erg Chegaga, auch schon zum zweiten Mal angefahren. Eine weitere wunderschöne und ereignisreiche Reisewoche liegt hinter uns. (Bild)


Vor genau einer Woche bekommen wir morgens beim Holz machen Besuch von 2 Dromedarhirten und Ihren Tieren. Tante Birgit und Onkel Rico müssen als Pferdemenschen natürlich mal ausprobieren, wie sich so ein Wüstenschiff reitet.

(Bild)

Dann schaukeln wir gemütlich über die Dünen zurüch nach Ouled Driss auf den Camping von Phil. Hier gibt es Abends Fisch-Tajine, die sehr lecker, aber für hiesige Verhältnisse mit 10€ p. P. auch überraschend teuer ist.

Am nächsten Morgen tanken wir Wasser nach und fahren zurück nach Zagora. Hier warten die bestellten Teile vom lokalen Schweisser auf uns. Für den Preis haben die Jungs hier echt gute Arbeit geleistet.

(Bild)


Da Rico bald nen runden Geburtstag feiert, müssen wir nochmal kurz nach Ouarzazate, ein paar Bierchen bunkern. (Bild)

Den Übernachtungsplatz suchen wir uns an einem Stausee ca. 20 km weiter. Hier treffen wir Mario, der das spanische Pendant zur Abenteuer & Allrad bei Girona ausrichtet und uns einläd, ihn jederzeit zu besuchen, wenn wir in der Gegend sind.


Am Donnerstag müssen wir auf unserem Weg in die Dades-Schlucht noch einen kurzen Boxenstop einlegen, da sich wieder ein poröser Dieselrücklaufschlauch verabschiedet hat.

Merke: Beim nächsten Werkstattbesuch alle Leitungen tauschen und 2m frischen (nicht überalterten) Schlauch einpacken 🤬

Die Dorfjugend ist schnell zur Stelle und packt fleißig mit an. So sind wir schnell wieder flott und für die Nacht bleiben wir auf dem Parkplatz des Hotels direkt oberhalb der eindrucksvollen Serpentinen. Hier essen wir mit grandiosem Ausblick zu Abend und sehen einer durchaus frischen Nacht in 1.800m Höhe (ca. -4 Grad) entgegen. Marokko kann nicht nur heiß und Sand.

(Bilder)


Freitag ist Fahrtag, und was für einer! Wir fahren die Dadesschlucht hoch bis nach ca. 55 km die Asphaltstraße in eine Piste übergeht, welche uns bis auf gut 2.900m führt. Die Piste ist nicht schwierig, bietet aber unglaublich schöne Ausblicke in die Bergwelt des Hohen Atlas. Die Nordseite des Passes ist dann ebenfalls eine Überraschung, da neu geteert. Hier liegen noch ein paar Schneereste rum, die aber auch kein Problem darstellen.

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Weiter geht es in die Todraschlucht, die etwas touristischer aber ebenfalls sehr eindrucksvoll daherkommt. (Bilder)

Nach gut 160 Tageskilometern, einige davon nur im Schrittempo sind wir froh auf dem Campingplatz angekommen zu sein und die heiße Dusche tut richtig gut.


Samstag fahren wir ca. 90 km bis zur Himmelstreppe, einem Werk des deutschen Künstlers Hans-Jörg Voigt. Das Ding steht hier mitten in der Pampa und neben der Frage ob Hans-Jörg noch alle Tassen im Schrank hat, stellt sich direkt die nächste ... wofür will der Kassennomade 150 Dirham pro Person ? Wir erklären ihm, dass es uns reicht, dieses Kunstwerk aus der Ferne zu betrachten und stellen die LKW nicht weit weg an die flachen Dünen. Wir machen ein Lagerfeuer und sehen am Nachthimmel die Satellitenparade von Elon Musk. Dem Kollegen gehören mittlerweile mehr als 3.500 der aktuell gut 5.000 Satelliten, die da oben so rumfliegen. Hmmm!

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Am nächsten Morgen möchte ich den Weg zurück zur Straße etwas abkürzen und nehme eine andere Piste. Blöde Idee, da wir uns kurz bevor wir die Straße erreichen, mit beiden LKW im feinen Fech Fech einbuddeln. Zu faul rechtzeitig Luft abzulassen rächt sich meistens. Die Dorfjugend ist sofort mit Bergeesel und vielen guten Ratschlägen zur Stelle. Wir lassen Luft ab, fahren dann zuerst Mr. K. aus dem Mehlbett raus und nehmen dann "Uns Elli" an den Haken. Zurück zur Straße, Luft wieder drauf und weiter gehts.

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Noch knapp 80km bevor wir im Erg Chebbi wieder Luft ablassen dürfen und uns einen ruhigen Platz in den Dünen suchen.

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Heute passiert dann nicht viel. Wir bekommen früh Besuch von Hassan, dem Berber, grillen einen feinen Broiler und sitzen am Abend zu sechst mit Holle und Frau Holle am Lagerfeuer.



Montag, 30. Januar 2023


Wir stehen am östlichen Ende des Erg Chegaga und hatten gestern einen richtig geilen Lagerfeuerabend, nachdem uns Edith und Stephan aus Köln (Hummeln im Arsch) in Ihrem Synchro besucht haben. Lange nicht mehr so viel gelacht 😂👍


Aber der Reihe nach, denn der letzte Eintrag ist schon wieder mehr als ne Woche her. Auf dem Camping in Zagora haben wir ja noch auf die Lieferung und Montage unserer Lampenschutzgitter gewartet. Da sich diese etwas verzögert hat und die Dinger dann immer noch angepaßt und lackiert werden mußten, haben wir dem Kollegen Metallbauer eine Anzahlung dagelassen, ihm erklärt, was noch zu machen ist und uns dann auf den Weg Richtung Erg Zaher gemacht. Den Rest des Geldes bekommt er, wenn wir wieder zurück sind und alles paßt.


Wir machen uns also auf den Weg nach Ouled Driss zum Camping von Phil und treffen hier wieder mit Jutta und Jürgen zusammen, die einen Tag vor uns von Zagora hierher gefahren sind. Rico buddelt seine Kiste natürlich direkt nochmal ein, genau wie vor ca. 4 Wochen, als wir schonmal hier waren.

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Bei Phil bleiben wir eine Nacht und tanken nochmal Frischwasser, bevor es auf die Südumfahrung des Erg Chegaga geht.


Dienstag machen wir uns mit 3 LKW's auf den Weg, fahren aber zunächst ein Stückchen der Nordroute und besuchen Andre und Tanja (Amumot), die ihr Lager kurz hinter Mhamid in den Dünen aufgeschlagen haben. Als "digitale Nomaden" ist hier die Verbindung zur Außenwelt deutlich wichtiger als bei uns. Holle (Holger) und Frau Holle sind auch gerade zu Besuch und so stehen mal schnell 5 alte Mercedes-LKW irgendwo in der Wüste.

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Nach einem Kaffee ( ich lasse natürlich meine Lieblingstasse stehen 🙈) geht es für uns weiter, diesmal Richtung Süden. Wir fahren vielleicht noch 25 Kilometer, bevor wir unseren ersten Übernachtungsplatz auf der Tour finden.

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Traumhaft schön und ruhig ist es hier wieder - ich find die Wüste einfach geil! (wenn kein Sandsturm ist). Es gibt für uns Oktopus-Tajine und Abends natürlich das obligatorische Lagerfeuer. (Bild)


Am Mittwoch fahren wir weiter und erreichen relativ früh am Tag den Erg Zaher mit der Löwendüne. Wir überqueren ein paar niedrige Dünen und stehen nicht weit weg von der gröten Düne des Erg. Einfach geil hier!

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Wir machen noch ein bißchen Fotoshooting bevor es weiter geht. Die Piste ist teils schwer zu erkennen. Wir verlieren sie ein paar mal und müssen uns unseren eigenen Weg durch kleine Dünenfelder suchen. Das klappt aber im Team ganz gut und so kommen wir an alten Lehmbauten vorbei ganz gut voran. Unser letzter, gemeinsamer Schlafplatz befindet sich dann schon wieder am südlichen Ende des Erg Chegaga.

Tags drauf ziehen Jutta und Jürgen weiter Richtung Foum Zguid, für uns geht es weiter Richtung Norden und um den Erg herum. Wir kommen gut voran, auch wenn es teils ordentlich staubig ist.

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So fahren wir von der Piste ab und suchen uns unseren eigenen Weg durch die Dünen. Mittlerweile wissen wir ja ungefähr was mit unseren Autos geht und was nicht. Wir finden wieder einen einsamen Platz, diesmal sogar wieder mit ein bißchen Internet vom Berg. Wir bleiben zwei Tage, bauen mal probeweise unser Zelt (diesmal mit Vorzelt) auf, kochen im Dutch Oven auf offenem Feuer und lassen den lieben Gott nen guten Mann sein.

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Gestern dann der größte Teil Weichsand zurück Richtung Mhamid. Bis dahin sind es jetz noch ca. 50 Kilometer und so haben wir es nicht wirklich eilig heute Morgen. Gleich wird noch ein bißchen Holz gemacht, damit wir weiter so schöne Lagerfeuerabende verbringen können. Es wird hier Abends nämlich ganz schön schuppig.



Sonntag, 22. Januar 2023


Wir sind wieder in Zagora und damit schon wieder recht dicht am Sand. Die Vorfreude auf die Dünenritte steigt. Tugger hat in Marrakech völlig problemlos seine Auffrischungsimpfung bekommen und somit haben wir 2 zusätzliche Wochen Zeit für Marokko.

Auf dem Campingplatz in Marrakech sind Micha und Corinna nochmal zu uns gestoßen und wir haben am Abend dann die Medina zu sechst besucht. Da es hier wirklich sehr wuselig zugeht, hätten wir besser drei kleine Gruppen gebildet. So hatten wir mehr damit zu tun, die anderen nicht aus den Augen zu verlieren, was in dem Getümmel echt anstrengend war. Städte, vor allem die großen, sind wirklich nicht unser Ding.

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So fahren wir bereits am nächsten Tag weiter und kommen ins Atlasgebirge. Schnell schrauben wir uns auf 2.200 Meter hoch und genießen die Ruhe und die traumhaften Ausblicke. Wir übernachten bei Ahmed, der ein kleines Hotel mit Restaurant in Telouet führt. Die Übernachtung hinter dem Haus ist kostenfrei, da wir Abends in seinem Restaurant essen gehen. win - win - win, sehr lecker!

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Am nächsten Morgen schauen wir uns noch das eindrucksvolle Kasbah an und lassen uns von Ali etwas ins 18. Jahrhundert zurückversetzen. Die Handwerkskunst der Berber aus dieser Zeit ist wirklich beeindruckend und der Reichtum, der damals hier herrschte, läßt sich leider draußen auf der Straße nicht mal mehr erahnen. Sobald wir aus der Kasbah raus sind, werden wir von einer ganzen Horde Kinder angebettelt.

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Wir fahren gegen Mittag bei Ahmed los und bewegen uns weiter durch die Berge. Eine der schönsten Strecken, die wir bis jetzt hier in Marokko gefahren sind.

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Aït-Ben-Haddou lassen wir aus, da uns hier an der alten Lehmstadt schon wieder zuviel Tourismus herrscht. Ein Bild aus der Ferne muß reichen. (Bild)


In Quarzazate füllen wir im Carrefoure nochmal unsere Bestände auf, da es die nächsten Wochen in der Wüste schwer, bis eher unmöglich sein wird an Wein oder Bier zu kommen. Wir machen noch einige Kilometer, sodaß es am nächsten Tag nur noch ein kurzer Ritt nach Zagora ist. Hier treffen wir Jutta und Jürgen wieder, die wir zuletzt in Spanien gesehen haben.

Auch einige andere LKW-Reisende treffen wir auf dem Camping Sindibad (wieder), welcher deutlich früher am Tag Sonne bekommt als der Camping Palmier, wo wir vor einigen Wochen waren. Dafür ist er aber auch um einiges staubiger. Wir waschen unsere Wäsche und ich gebe beim ortsansässigen Schweißerfachbetrieb 2 Steinschutzgitter für meine Scheinwerfer in Auftrag. Als Vorlage dienen die Originalen von Mercedes, die Andre (Amumot) an seinem Benz hat. Die Dinger kosten bei uns 250-300€, hier umgerechnet 55€.

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Rico hat ebenfalls 2 Gitter bestellt, die heute oder spätestens morgen montiert werden sollen. Dann kaufen wir noch ein paar Dinge ein und fahren wahrscheinlich morgen weiter zu Phil auf den Camping in Ouled Driss. Von da aus wollen wir den Erg Chegaga umrunden und zwar im Uhrzeigersinn. Wir freuen uns drauf, wieder etwas mehr Sand unter die Räder zu bekommen.



Dienstag, 17. Januar 2023


Am Freitag sind wir von Sidi Ifni aus weiter die Küste hoch gefahren. Der erste Stop war an den Felsbrücken, die bei Legzira ins Meer ragen.

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Unseren fantastischen Schlafplatz finden wir ca. 15 km östlich von Tiznit auf einem Bergrücken. Von hier bietet sich ein toller Rundumblick in den Anti-Atlas.

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Samstag geht es nach Tafraoute mit seinen schönen Felsformationen und einige Kilometer hinter Tafraoute finden wir wieder einen Platz mit Aussicht, Besuch vom Ziegenhirten, dessen Handy wir aufladen dürfen und leider später, als das Lagerfeuer bereits gut runtergebrannt ist, auch Besuch vom lokalen Ordnungsamt.

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Die Herren geben uns zu verstehen, dass wir hier "aus Sicherheitsgründen" nicht übernachten dürfen und eskortieren uns Abends gegen 21:00Uhr die 10km in den nächsten Ort und dort auf nen Parkplatz neben einem Restaurant. Schade, aber es war klar, dass uns das früher oder später auch passiert. In Marokko stellt jede Gemeinde Ihre eigenen Regeln zum "Freistehen" auf. Klar, dass man in der Nähe der algerischen Grenze aktuell sehr vorsichtig ist.

Auch an der Atlantikküste (mit kleinem Abstand zu den Kanaren) verstehen wir das. Egal, die Nacht ist ruhig und Sonntag geht es weiter nach Agadir, bzw. zu Bekannten von Birgit und Rico, die sich hier "ein Schloß" gebaut haben.

Wirklich ein tolles Anwesen mit Tonnen an Marmor, Pool und ganz viel Schnick-Schnack.


Birgit und Rico bleiben hier über Nacht, für uns geht es weiter nach Agadir. Hier eine kurze Shopping-Runde durch den gutsortierten Carrefoure und dann weiter um einen Übernachtungsplatz zu finden. Der erste Campingplatz auf unserer Liste ist zu voll und so geht es weiter.

Kurz bevor es dunkel wird finden wir einen schönen Platz am Meer und einer richtig schönen Düne. (Bild)

Am Abend gibt es Livemusik, aber diesmal kein Techno, sondern chillige marrokanische Klänge. Und auch nicht bis morgens um halb fünf; die Anlage schweigt ab kurz nach neun und wir haben eine ruhige Nacht.


Gestern war dann Putztag - die Fenster hatten es dringed nötig. Jetzt können wir wenigstens wieder was sehen von diesem schönen Land, auch wenn wir im rolling home sitzen. Fischer kommen vorbei und bieten ihre Fänge an. Mit einem werde ich handelseinig und erstehe 3 Oktopus 🐙 (oder heißt es Oktopusse?) und 2 Doraden für umgerechnet 11€.

Der nette Kerl zeigt mir auch, wie man die Tiere ausnimmt und ist begeister, als ich ihm hierzu mein scharfes Filettiermesser in die Hand drücke. Hier haben die Jungs nur stumpfe, kleine Kückenmesser. Die funktionieren zwar um die Schuppen abzukratzen, sind aber zum filettieren denkbar ungeeignet.

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Er bietet uns sogar an, uns abends eine Oktopus-Tajine zuzubereiten. Das lehne ich dankend ab, da bei uns für heute Abend der Fisch auf dem Plan steht. Welcher übrigens köstlich war. (Bild)

Birgit und Rico treffen auch irgendwann ein und zu später Stunde kommt auch noch ein Kuschelcamper dazu. (Bild von heute morgen).


Wir sind dann heute weiter bis kurz hinter Essauira auf einen wirklich schönen und gepflegten Campingplatz. Den Ort selber schenken wir uns da wir die letzten Tage viele negative Berichte gehört haben. Hier muß sich im Vergleich zu früher vieles zum negativen entwickelt haben.


Morgen geht es dann weiter nach Marrakesch und mit etwas Glück bekommen wir dort ne Auffrischungsimpfung (Tollwut) für Tugger. Das würde zwei zusätzliche Wochen für uns im Land bedeuten.



Donnerstag, 12. Januar 2023


Oh Mann, was bin ich schreibfaul geworden 🙈 Über eine Woche kein update, Asche auf mein Haupt. Nach viel Geschaukel und einem tollen Stellplatz an einem Guelta

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sind wir dann letzte Woche Freitag weiter nach Tan-Tan Plage gefahren und haben uns dort auf dem Camping für drei Nächte niedergelassen. Direkt neben dem Camping an einem durchaus sehr dreckigen Strand hatte ich die bis dahin beste Tajine. Jawal hat uns eine Oktopus-Tajine gezaubert, das man sich die Finger danach geleckt hat.

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Montag sind wir dann zum südlichsten Punkt unserer (diesjährigen) Tour, zur Lagune Naila gefahren und haben bei der Gelegenheit auch etwas vom günstigeren Diesel in der Region (1,15€/L) mitgenommen.

Die Lagune selbst mit den Dünen ist wirklich sehr schön, der Weg dorthin aber eher langweilig. So sind wir am Abend auch wieder zurück in Tan-Tan Plage und stehen diesmal frei am Ortsausgang oberhalb vom Strand.

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Am Dienstag ging es dann zunächst zur Shopping-session nach Guelmin, wo wir feststellen, daß andere Overlander heute wohl die selbe Idee hatten. Zeitweilig stehen 7 Fernreisemobile auf dem Parkplatz. Unter anderem auch Charly und Uli, mit denen wir gemeinsam einige Tage in Bolonia standen, bevor es nach Marokko ging.

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Die Meisten von uns haben für die Übernachtung das alte Fort Bou Jerif auf dem Zettel und so sieht man sich hier am Abend wieder. Sechs deutsche Exmo's in der marokkanischen Einöde.

Leider kommen später noch ca. 12 französische LKW hinzu, die etwas oberhalb parken und eine feine Technoparty bis morgens um 4 Uhr feiern. Die Anlage, die hier das Tal beschallt hat, konnte sich durchaus sehen lassen und hätten den meisten Open Air Veranstaltungen in Deutschland zur Ehre gereicht.


So kommt auch am Abend der Chef des nahegelegenen Campingplatzes vorbei und erklärt Mitreisenden in einem andere LKW, daß hier am Fort nicht mehr übernachtet werden darf und er die Polizei holen wird. Bis wir am nächsten Tag gegen 11:00 Uhr aufbrechen, sind die aber noch nicht gesichtet worden. Dafür sind 3/4 der Technoveranstaltung schon wieder verschwunden.

Wir fahren Richtung Sidi Ifni, machen einen Abstecher zum Wasser runter, wo wir eine Furt mit fragwürdigem Bodenbelag queren müssen und finden uns Nachmittags auf dem Camping "El Barco" wieder. Der erste Weg führt mich zum Restaurant "Nomad" um einen Tisch für den Abend zu reservieren.

Eine sehr gute Entscheidung! Wir speisen wirklich hervorragend! Natürlich gibt es hier am Wasser vorrangig frischen Fisch und Meeresfrüchte. Alleine die Fischsuppe zur Vorspeise wäre den Besuch wert gewesen - ein Gedicht.

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Der Chef empfiehlt uns einen leckeren Wein und zum Abschluß des Abends finden wir sogar noch ne Bar, die uns ne Flasche Whisky für 220Dh verkauft. Gut, es ist irgend ein Fusel aus Bulgarien namens "Black Ram" aber in der Not säuft der Teufel ja bekanntlich so einiges. Rico und ich probieren und fallen nicht sofort hinten rüber, also alles gut.


Heute haben wir Sidi Ifni ein bißchen erkundet und sind, wie gestern verabredet, auch bei einem Nomanden vorbei, der eigentlich wegen des Dromedar-Marktes von Guelmin hier ist. Eigentlich ist sein Stamm (25 Familien) aktuell viel weiter im Süden, in der Nähe von Dakhla unterwegs. Hier in Sidi Ifni hat er sich einen Raum gemietet, wo er den Touristen Dinge verkaufen möchte, die sein Stamm hergestellt hat.

Wir trinken gemeinsam Tee, quatschen über Deutschland und erfahren viel über die Traditionen der Nomaden. Die allermeisten Dinge, die er uns vorstellt und erklärt sind wirklich handgefertigt. Leider ist für uns nichts dabei, was für Ihn gar kein Problem ist. Er packt wieder alles in seine Truhe, wir machen noch ein Erinnerungsbild und er wünscht uns noch eine schöne Zeit in Marokko.

(Bild)


Wir erkunden weiter die Stadt und den Markt, kaufen etwas Baguette und schwarze Oliven und beschließen hier morgen Vormittag auf dem Fischmarkt einzukaufen. Die Auswahl von Seeigell bis Rochen ist ziemlich umfangreich und wir werden sicher fündig, bevor es für uns weiter geht.


Gestern haben wir übrigens beschlossen, dass wir eine zweite Runde in den Dünen des Erg Chegaga drehen wollen, bevor es wieder hoch in den Norden geht. Unser Wohnung zuhause ist noch lange nicht fertig und auch von Ineos gibt es noch keine Neuigkeiten bzgl. Liefertermin für das Auto. Also was soll's, alles zu seiner Zeit.


Mittwoch, 4. Januar 2023


Frohes Neues wünscht das Team Kabenzmann ! Wir sind nach drei Nächten auf unserem Platz im Palmenhain am Montag weitergezogen und nach einem kurzen Einkaufsstop beim Metzger und in Assa, auf dem "Campingplatz" von Sahid und seiner Frau gelandet. Etwas südlich von Asse gelegen in einer Oase.

(Bild Metzger)

Eine sehr rudimentäre Einrichtung, wenn man es vorsichtig ausdrücken möchte. Dafür sind Sahid und seine Frau umso herzlicher.


Wir wollten eh nur eine Nacht bleiben und haben uns so am Dienstag gegen 10:00 Uhr auf den Weg gemacht und die Piste von Assa nach Tan-Tan in Angriff genommen. Vor uns liegen knapp 230 km durch das Draatal. Wie sich im Verlauf des Tages rausstellt, fallen diese zumindest zum Start der Tour recht rumpelig und aufgrund des frischen Windes vor allem staubig aus.

Unterwegs treffen wir haupsächlich Dromedare und auf den gut 50km auch 2 Dromedar-Hirten. Sonst nur Berge, ein paar Büsche und natürlich Staub. Am Abend muß so die Außendusche bemüht werden, was bei dem Wind ein wenig Geschick braucht 😂

Der Schnitt für den Tag lag bei ziemlich genau 10km/h. Mal schauen, ob wir am nächsten Tag etwas zügiger voran kommen.

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Nuja, sagen wir es mal so .... nein. Der Schnitt am zweiten Reisetag liegt bei gerade mal 8,4km/h. Die Piste ist zwar nicht wirklich anspruchsvoll, von einigen Qued-Durchfahrten abgesehen, allerdings hat der letzte Regen hier ordentliche Arbeit geleistet und für derbe Auswaschungen gesorgt. Verschränkungen kann der Kabenzmann jetzt.

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Wir haben uns entschieden, heute in einem ausgetrockneten Flußbett stehen zu bleiben, da wir hier ein wenig windgeschützt sind und auch nicht mit Regen zu rechnen ist.

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Burkhard von der Pistenkuh werde ich empfehlen, die Route auf Schwierigkeit 3 hochzusetzen, da aktuell zumindest ein wirklich guter Böschungswinkel und ordentlich "Bauchfreiheit" nötig ist, um sich sein Auto nicht zu beschädigen.

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Wir haben heute schon entschieden, dass wir morgen nicht versuchen bis Tan-Tan zu fahren, sondern eine weitere Übernachtung einplanen. Wir sind ja nicht auf der Flucht.

Heute war ebenfalls überschaubarer Verkehr, 3 Dromedar-Hirten auf ihren Mofas, das war's. Netz gibt es heute auch keines, also wird ein Buch gelesen und wir quatschen mit Birgit und Enrico. Wir ein guter fit mit den beiden. Sehr unkomplizierte, nette Menschen, mit denen man eine solche Tour gerne fährt.

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Samstag, 31. Dezember 2022


Gestern sind wir wieder los aus Foum Zguid, nachdem wir dort 2 Nächte auf dem Camping verbracht haben. Wasser tanken war angesagt und am Donnerstag konnten wir auf dem Bauernmarkt gut unsere Vorräte an Gemüse und Gewürzen aufstocken. Ein Teil davon wird sicher auch heute Abend im Dutch oven zum Silvestermenue. Geplant ist "Marokkanisches Hühnchen mit Gemüse". Falls es schmeckt, wird das Rezept vielleicht einen Platz in unserem Reisekochbuch bekommen. Diesen blog haben wir in letzter Zeit etwas vernachlässigt, vielleicht auch, weil wir hier in Marokko häufiger Essen gehen, als wir das in anderen Ländern getan haben.


In Foum Zguid sind wir z.B. auf einen Tipp von Reisefreunden am Donnerstagabend zu Rashid, der ebenfalls einen Campingplatz betreibt. Hier haben wir, zusammen mit Birgit und Enrico, eine köstliche Tajine genossen und sogar vernünftigen, marokkanischen Rotwein dazu bekommen.

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Der Platz von Rashid ist sicher der schönere in Foum Zguid und beim nächsten Besuch würden wir sicher hier übernachten. Bei Rashid konnten wir für den Trip in die Westsahara auch noch etwas Wein und Bier einkaufen, natürlich zu ziemlich gesalzenen Preisen, da die geschäftstüchtigen Marokkaner hier Ihre Lage als "letzte Bastion des Alkohols" schamlos ausnutzen 😉

Ein Huhn, welches heute Abend im Topf landet konnten wir im Ort auch noch bekommen, und so sind wir mit gut gefülltem Auto gestern in einem aufgelassenen Palmenhain gelandet, den wir zu unserem Silvesterplatz auserkoren haben.

(Bild) Guten Rutsch! allen bloglesern, die uns hier auch ohne Bilder weiter begleiten. 🪅


Dienstag, 27. Dezember 2022


Gestern haben wir einen wirklich schönen Platz für die Nacht mitten in den Dünen des Erg Chegaga gefunden, nachdem wir einige Weichsandfelder hinter uns gelassen hatten. Viel mehr mein Ding als das Gehopse durch die Steinwüste.

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Heute morgen ging es dann schon mit ziemlich schlechter Sicht los und Katja schaut ins Wetter - ordentlich Wind angesagt. Dann war das also kein Nebel oder Dunst, sondern schon mächtig Sand in der Luft. Also schnell noch was Luft in die Reifen, nachdem wir aus den Dünen raus sind und ab durch die Mitte.

Es bläst ordentlich und man sieht nach kurzer Zeit die Hand vor Augen nicht mehr. (Bild)

Echt irre so ein Sandsturm! und bei uns das war sicher nur ein Sandwind. Hält aber fast den ganzen Tag an und so stehen wir am Abend mit etwas weniger Wind und guter Sicht auf die Berge ein paar Kilometer vor Foum Zguid.

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Zum Feuer machen ist es aber immer noch zu windig und so verziehen wir uns in unsere Autos, die trotz vermeindlich dichter Fenster und Türen so einiges an Sand im Inneren angesammelt haben.

Seit heute Mittag sind wir nur noch mit zwei LKW unterwegs, denn Micha und Corinna sind die ursprüngliche Route M'hamid - Foum Zguid von der Pistenkuh durchgefahren.


Zusammen mit Enrico und Birgit sind wir ein wenig Querfeldein gefahren und sind am Lake Iriki rüber auf die Strecke "Rundkurz Foum Zguid". Da wir hier wieder näher an die algerische Grenze kommen, passieren wir wieder 2 Militärposten, von denen einer allerdings bereits verlassen ist.


Morgen wollen wir nach Foum Zguid um den gesammelten Müll der letzten Tage loszuwerden und unsere Vorräte für die Weiterreise aufzufüllen.


Sonntag, 25. Dezember 2022


Frohe Weihnachten aus dem Erg Chegaga 🎅🏽🐪☀️

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Letzten Mittwoch sind wir von Zagora nach Ouled Driss weitergefahren und auf Empfehlung von Dany und Dennis (Offroadminds) bei Phil auf dem Camping "Esprit Desert" gelandet. Danke für den Tipp!

Unser Sandexperte Enrico hat sich bei der Stellplatzwahl erstmal wieder eingegraben (Bild).


Nachdem die beiden sich dann wieder ausgebuddelt hatten und einen Platz auf festerem Boden bezogen hatten, stand das Camp für die nächsten zwei Nächte. Langsam stimmen wir uns mit Lichterkette und Lagerfeuer auf Weihnachten ein. Es gibt Glühwein und Lebkuchen und wir freuen uns auf den nächsten Sandritt durch die Dünen Richtung Erg Chegaga, wo wir die Feiertage verbringen wollen.

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Freitag geht es dann los und direkt am Ortsausgang von M'hamid beginnt die Piste sandiger zu werden. Erst noch recht fest, dann wird der Sand immer weicher und es kommen einige, kleine Dünen dazu, die überquert werden wollen.


Der Luftdruck bei Micha und Corinna war wohl noch etwas hoch und so stellen die beiden Ihren Steyr zwischen zwei Wellen etwas hochkant in den Sand. Jetzt ist buddeln angesagt und natürlich Luft ablassen. Nach ner knappen Stunde ist der Steyr wieder frei und es kann weiter gehen. (Bild)


Rico gräbt sich zwischendurch auch nochmal ein, weil der Fahrer auf dringliches Anraten der Beifahrerin auf der Dünenkuppe vom Gas gegangen ist. Auch hier noch etwas Luft aus den Reifen, Kunststoffbleche unter die Hinterräder und Gas.


Was das Festfahren im weichen Sand angeht steht es am Abend also 3 (Rico & Birgit) zu 1 (Micha & Corinna) zu 0 (Mr. K.), aber uns wird es sicher früher oder später auch noch erwischen.


Jetzt stehen wir aber seit gestern zwischen den Dünen auf festem Untergrund und genießen die tolle Landschaft, die Ruhe und die Sonne bei strahlend blauem Himmel und 23 Grad zu Weihnachten.


Wir kochen gemeinsam auf offenem Feuer und es gibt Rehrücken und Domedarbraten mit Rotkohl und Klößen. Dazu noch einen guten Rioja aus La Guardia. Später natürlich ein ordentliches Lagerfeuer und Weihnachtsmusik aus der Blauzahnbox. Könnte durchaus schlimmer sein mit Schneeregen, Stau und Dunkelheit bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Wir sind wirklich froh, den langen Weg hier in die Wüste gemacht zu haben.


Dienstag, 20. Dezember 2022


Die Zeit verfliegt und wir sind seit gestern mit 3 LKW auf dem Campingplatz Oasis Palmier in Zagora. Neben Corinna und Michael sind in Merzouga auch noch Birgit und Enrico mit ihrem 914 zu uns gestoßen.


Bevor wir die Zwei ins Team aufgenommen haben sind wir mit Corinna und Michael erstmal eine Runde um die Erg Chebbi gedreht um uns etwas mit dem Sand und den Dünen vertraut zu machen.

Als wir dann zu sechst waren, stand als nächstes eine 2-tägige Tour in die Wüste südlich des Dünengebietes an. Auf der "Rundtour Merzouga" von Sabine und Burkhard (a.k.a. Pistenkuh) haben wir am Jebel Bega in der Wüste übernachtet und Stille und Sternenhimmel genossen. Die Tour ist ca. 90km lang, leicht zu fahren und landschaftlich wirklich schön.


Nachdem wir wieder inMerzouga zurück waren, haben wir uns für einen Abend getrennt und unterschiedliche Plätze bezogen. Katja und ich sind auf dem Camping Le Gazelle bleu untergekommen und haben hier im Restaurant fantastisch zu Abend gegessen.

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Zwei Tage zuvor waren wir alle gemeinsam Essen. Hassan hat für uns einen Tisch in einem schönen Hotel klar gemacht. Bis das Essen fertig war hat es zwar etwas gedauert, dafür gab es aber auch noch Live-Musik vorm Kamin. Nachts ist es hier in der Wüste doch empfindlich kühl.

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Am Freitag haben wir uns dann mit frisch gefüllten Vorräten auf den Weg nach Zagora gemacht. Die gut 280 km Piste, Sand- und Steinwüste haben wir mit insgesamt 4 Fahrtagen und 3 Übernachtungen gemeistert. Wir haben traumhaft schön mitten im Nirgendwo übernachtet und tagsüber so einiges an Staub und Dreck geschluckt.

Abends gab es dann das verdiente Bierchen am Lagerfeuer. Die Strecke ist nicht wirklich schwierig, so man denn für die Querung des 3,5km langen Weichsandfeldes den Reifendruck etwas reduziert.

(Bilder)


Für die Fahrer ist die Strecke schon ein wenig anstrengend, für die schweren LKW noch etwas mehr. Der weitaus größte Teil der Route führt über ziemlich ausgefahrene Pisten mit mehr als genug Wellblech und Querrillen. Einige sehr steinige Passagen sind so holprig, dass diese nur im 2. oder sogar 1. Gang der Untersetzung in langsamem Schritttempo gefahren werden können. Trotzdem macht es irre Spaß hier mit netten Menschen in der Einsamkeit unterwegs zu sein. Der schlechte Zustand der Strecke läßt sich größtenteils darauf zurückführen, dass sie Bestndteil der alten Ralley Paris-Dakar war und somit bei Offroadern sehr beliebt ist. Trotzdem treffen wir auf den 280km max. eine handvoll anderer Fahrzeuge.


Heute Vormittag waren wir in der Stadt und haben die Vorräte erneut aufgefüllt, denn morgen soll es nach einem kurzen Stop zum abschmieren des LKW und einmal volltanken weiter in Richtung M'hamid gehen. Von dort aus haben wir eine weitere Strecke der Pistenkuh auf dem Plan, die uns über 150km an der Erg Chegagga vorbei nach Foum Zguid führen soll. Auf dieser Route soll uns etwas mehr Sand erwarten, was ich sehr begrüßen würde und jederzeit gerne gegen die dicken Steine eintausche. Weihnachten stehen wir hoffentlich irgendwo einsam unterm Sternenzelt und können die Wüste mit allen Sinnen genießen.



Mittwoch, 14. Dezember 2022


Noch 10 Tage bis Weihnachten und wir stehen am Tag des Halbfinales Frankreich gegen Marokko in Merzouga auf dem Camping "La Gazelle Bleu". Ich versuche es nochmal mit dem blog, bleibe aber mit Bildern erstmal sparsam, da die Bandbreite der Internetverbindung hier immer noch nicht das gelbe vom Ei ist.


Ein bißchen rumprobiert, und jedesmal, wenn ich etwas bebildern möchte, stürzt dieses beschissene Programm ab. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich es zuhause am PC hinbekomme, für den Rest der Reise wird hier allerdings nur Text erscheinen und die Bilder folgen dann später zuhause. Wer nicht so lange warten möchte, findet natürlich immer aktuelle Bilder auf Polarsteps, Instagram & facebook.


Seit dem letzten Eintrag is so einiges passiert, was ich mal versuche in ein paar Abschnitten nachzuholen.


Von unserer ersten Station in Asilah ging es für uns weiter über Ksar el-Kebir, Kenitra, Tiflet und Meknes, auf ziemlich geradem Weg immer in Richtung Merzouga und damit an den Rand der Sahara. Wir haben vor den höheren Pässen im Altasgebirge auf ca. 1.500m frei in der Steinwüste übernachtet, in der Hoffnung hier alleine zu bleiben.

Keine Chance! Wie uns schon vorher von anderen Reisenden berichtet wurde, dauert es nie lange, bis irgendwo Kinder oder Ziegenhirten aus dem Nichts auftauchen 🧐

Du fährst kilometerweit ins Nirgendwo und eine halbe Stunde nachdem Du dir den Platz für die Übernachtung ausgesucht hast, tauchen die ersten Gäste auf.

(Bild der Kids)


Die Bettelei ist schon ein wenig nervig, aber angesichts der Armut in weiten Teilen der Bevölkerung auch sehr verständlich. Die Kids bekommen Wasser und ein paar Kekse und sind hierfür sehr dankbar. Sie fragen nach weiteren Dingen wie z.B. warmer Kleidung oder Schuhen.

Aktuell hat es hier oben keinen Schnee, was aber für die Jahreszeit ungewöhnlich ist. Weiter oben auf dem Paß bei knapp 2.200m hat eine ältere Fleecejacke von mir einen neuen, glücklichen Besitzer gefunden.


Irre, wenn man sieht, dass die Leute hier oben teilweise in Hütten wohnen, die aus einigen Ästen und Platikfolien bestehen. Feuerholz ist in der kargen Region ebenfalls kaum vorhanden. Meine Güte, was geht es uns gut in Europa!


Wir fahren weiter über Midelt und Errachidia bis in die Ziz-Schlucht. Hier treffen wir auf einem richtig schönen Campingplatz Corinna & Micha mit Ihrem Steyr wieder, die wir letzten Winter auf Kreta kennengelernt haben. Abgesprochen war hier nix, umso schöner ist die Überraschung.

(Bilder)


Wir genießen das immer besser werdende Wetter und fahren von Ali's Camping gemeinsam weiter nach Merzouga.

Auf dem Weg nach Merzouga versuchen wir eine Piste, die Corinna & Micha von Hassan, seines Zeichens "Offroadführer" ans Herz gelegt wurde. Hassan wollte diese Tour (zwischen Arfoud und Merzouga) mit den beiden fahren, was wir jetzt alleine versuchen. Anfangs macht die Strecke auch Spaß, wird aber schon nach 5km immer ausgefahrener und so kommen wir größtenteils nur noch im Schritttempo vorwärts. Nicht wirklich materialschonend entscheiden wir nach 19km (80km von fragwürdiger Konsistenz hätten noch vor uns gelegen) und drehen um.

(Bilder)



Montag, 5. Dezember 2022


Unser blödes blog-Programm treibt uns noch in den Wahnsinn. Daher werde ich hier erst wieder weiter schreiben, wenn wir stabiles und schnelles Internet haben. In den kommenden Tagen geht es über das Atlasgebirge runter in den sandigen und trockenen Süden (hier bei Meknes regnet es aktuell). Wir melden uns !



Samstag, 3. Dezember 2022


Deutschland ist raus, Marokko ist Gruppensieger und wir seit gestern in Asilah auf dem Campingplatz. Am Donnerstag waren wir nochmal lecker Fisch essen in Tarifa - Empfehlung vom Tierarzt.



Die Überfahrt gestern war ruhig, die Grenzkontrollen easy going, nur der Aufriss, den die Tierärztin in Tarifa verursacht hat, hätte nicht sein müssen. Schlußendlich und nach einiger Lauferei (auch im Hafen von Algeciras) hatten wir alle Dokumente für den feinen Hund zusammen. Afrika wir kommen!


Jetzt kommen wir hier im Land erstmal an, gewöhnen uns an den Weckruf um 20 nach 6 durch den hiesigen Vorbeter, die Farben, Gerüche und die netten Menschen.


Mittwoch, 30. November 2022


Hurra, Tugger darf nach Afrika ! und vor Allem auch wieder mit uns zurück in die EU. Titer-Test bestanden. Morgen Mittag können wir das Testergebnis abholen, evtl. noch ein Gesundheitszeugnis ausstellen lassen und dann fahren wir wahrscheinlich am Freitag rüber nach Tanger Med.


Heute waren wir nochmal volltanken - viel günstiger als 1,51€ pro Liter bekommen wir im Norden Marokkos das Zeug auch nicht. Wäsche haben wir auch noch gemacht, Wasser gefüllt und abgelassen und dann wollte ich noch kurz das Auto abschmieren während wir auf den Trockner gewartet haben.


Drunter gelegt und tropf, tropf, tropf, der frischgetankte Diesel will schon wieder an die Luft. Kenn ich ja schon, einer der maroden Rücklaufschläuche. Ich schwöre beim heiligen Petrolius das ich spätestens beim nächsten Werkstattaufenthalt in D alle Rücklaufschläuche mit frischen Leitungen ausstatte - es nervt !


Fahrerhaus gekippt, kaputte Leitung ersetzt und bei der Gelegenheit auch direkt den Dieselfilter für die Standheizung gewechselt. Wenn man schon mal so gut drankommt.

Abgeschmiert, da ich jetzt eh dreckig war, ein wenig Rostbehandlung, Fahrerhaus wieder runter und ab zum Mercadona. Vorräte auffüllen für Marokko, in erster Linie natürlich Bier und Wein 🙈



Jetzt stehen wir wieder auf dem Stellplatz in Tarifa, haben die Vorräte verstaut, die Wasserfilter noch gesäubert und jetzt gleich gibts es kalte Küche zum Abendessen. Frisches Baguette, Jamon aus Trevelez, gute Oliven und Rotwein, Aioli und Käse. Schönen Abend Euch allen!


Montag, 28. November 2022


Kurzes update zu dem ganzen Gemaule aus dem letzten Beitrag, dann ist aber auch gut: Der schwarze Rüde, welcher nur knapp einer ordentlichen Abreibung durch den Schäferhund entgangen ist, was sein Herrchen wahrscheinlich gar nicht mitbekommen hat, läuft immer noch frei wie der Wind über den Stellplatz, markiert wo es ihm gerade paßt und stellt anderen Hunden nach. So auch gestern einer Gruppe bestehend aus einem kleineren Mischling, einem ungarischen Hütehund und einem weißen Schäferhund, welche sich gerade zusammen mit ihren Besitzerinnen (alle an der Leine, also die Hunde 😉) aufmachen zu einer Gassirunde.

Wie immer, wenn andere Hunde in Sicht sind, dauert es nicht lange und der schwarze Rüde taucht auf und nähert sich der Gruppe zügig von hinten. Keine gute Idee. Der weiße Schäferhund bemerkt den Aufdringling als erstes und fackelt nicht lange. 2-3x im Nacken gapackt und der Schwarze weiß was Sache ist. Herrchen kommt herbeigeeilt und schaut recht vorwurfsvoll die Gruppe an, so nach dem Motto: "Wie kann euer Hund nur meinen..."

Ich denke der Hund hat hier wieder deutlich mehr gelernt als der Mensch.



Zurück zu den schönen Dingen des Lebens. Wir stehen immer noch in Bolonia und morgen sind die zwei Wochen seit der Blutentnahme vorbei. Wir hoffen, dass sich die Klinik dann in den nächsten 2-3 Tagen mit einem positiven Ergebnis bei uns meldet, damit wir dann die Fähre nach Marokko nehmen können. Das Wetter ist wieder deutlich besser geworden nach den Regentagen, aber das nächste Tief mit Regen staht auch schon wieder vor der Türe.


Zeit, die Batterien mal wieder ganz voll zu machen, was bei dem niedrigen Sonnenstand Ende November mit den zusätzlichen Faltpanel deutlich besser geht. Nachmittags um 17:00 Uhr bringen die 2 Panels (je 120Wp) doppelt bis 3x soviel Ertrag wie die 960Wp, welche flach auf dem Kabinendach montiert sind. Die zusätzliche Solarpower haben wir schon letzten Winter in Griechenland schätzen gelernt.



Samstag, 26. November 2022


Über "Vanlifer ohne Klo", "Spießer" und "Camper mit Hund". Dank Tugger, zählen wir mit Sicherheit zur dritten Kategorie, ich habe aber erhebliche Zweifel, ob wir nicht auch zur zweiten Gruppe zählen. Was sicher ist, wir haben ein Klo in unserer Karre. Eine Trockentrenntoilette, die wir selber gebaut haben und mit der wir sehr zufrieden sind, falls es jemanden interessiert, aber das soll hier nicht Thema sein.


Vielleicht habe ich auf Reisen zuviel Zeit um mich nicht nur um meinen eigenen Kram zu kümmern, aber wenn ich Morgens um 8 beim ersten Kaffee Richtung Strand schauen, mißfällt es mir gelinde gesagt, wenn zur Linken ein Typ mit Klopapier (und ohne Klappspaten) hinter einem der drei Büsche verschwindet, die hier neben dem Stellplatz genug Deckung bieten und zur Rechten ein Mädel im String aus dem Kastenwagen mit Berliner Kennzeichen klettert, sich umschaut, wohl Angst vor den Büschen hat und sich so direkt hinter den eigenen Van und ca. 5m von unserem Kaffeetisch hinhockt und den Schlüpper abstreift um ihr -dem Herrn seis gepriesen- kleines Geschäft zu verrichten.


Ach so, der Kollege "Buschscheißer" stolpert übrigens aus nem Teilintegrierten, der mit Sicherheit werksseitig eine Toilette verbaut hat.

Was für Arschlöcher! Im wahrsten Sinne des Wortes. Hat das was mit Exibitionismus zu tun ? Ich gehe schwer davon, wenn auf dem Parkplatz hier, der zwar recht weitläufig ist, min. 8 andere Autos stehen.

Ok, vielleicht gehöre ich wirklich zur zweiten Gruppe und das ist eigentlich ganz normal und wir hätten den eh schon begrenzten Raum im Camper besser nutzen können, wenn wir auf die Toilette verzichtet hätten.


Ich hab es mir sowohl im letzten Sommer in Skandinavien, als auch bis jetzt hier in Südeuropa verkniffen, die armen Campern ohne Klo auf ihre mißliche Lage anzusprechen. Mal schauen, wer mein erstes "Opfer" wird. Ich werde berichten.


Ach ja, die dritte Gruppe habe ich ganz vergessen, Camper mit Hund, die Ihre Zweibeiner deutlich besser kennen und im Griff haben, als wir unseren Tugger. Typisches Verhalten: Ich fahre mit meinem Camper auf einen neuen Platz an dem 8-10 weitere Mobile stehen, halte in der Mitte an um mich nach einem geeigneten Platz umzuschauen und lasse derweil meine Vierbeiner ebenfalls den Platz erkunden und natürlich zur besseren Orientierung auch markieren wo es beliebt. Platz ausgefählt, Camper umgeparkt, Ferien! Der schwarze Labbi war mit dem Markieren noch nicht ganz fertig, scheißt wirklich exakt mittig auf den Parkplatz und läuft dann ganz erleichtert zurück zu Herrchens Camper.

Der hat natürlich nix mitbekommen und wenn er Glück hat, tritt ein andere rein.


Von dieser Gattung habe ich dann doch auch ein Exemplar persönlich kennenlernen dürfen. Eine spanische Senora, Anfang, Mitte 60 geht mit Ihrem portugiesischen Wasserhund an der Leine spazieren und das über den Stellplatz, für welchen wir Camper sage und schreibe 1,5€ pro Nacht bezahlen.

Ihrem Hund oder ihrer Hündin wird ziemlich aufdringlich von einem Camperhund nachgestellt und sie versucht diesen zunächst mit Zischlauten und Handbewegungen zum Abdrehen zu bewegen. Auch die belgische Besitzerin des Stalkers bemerkt die Situation und ruft lustlos nach ihrem Tier. Der Hund hat die Lustlosigkeit wohl auch bemerkt und versteht das eher als Ermunterung zum Weitermachen als zum Aufhören. Jedenfalls stellt er den beiden weiter nach und wird immer aufdringlicher, bis es der Senora zu viel wird und sie etwas energischer auf den Störenfried zugeht.

Das ruft sofort die Belgierin auf den Plan, die jetzt auf einmal schnell wird und ihrerseits auf die ältere Dame losgeht. Ich denke kurz drüber nach einzugreifen, aber da die eine Dame kein spanisch spricht und die andere kein Englisch versteht ist die Situation schnell beendet.


Auf dem Rückweg zu ihrem Camper (der Hund läuft weiter frei umher, hat aber jetzt von der Spanierin und ihrem Hund abgelassen) frage ich sie, warum sie die ältere Dame angegriffen hat. Ich erinnere sie auch höflich dran, dass es IHR Hund war, der nicht angeleint und nicht auf Frauchen hörend in der Offensive war. Ganz entrüstet faselt sie irgendwas von "dogs are free" und ich denke nur ... Gerd, Fresse halten, bist halt ein Spießer!


Heute Nachmittag, 4 oder 5 Tage nach seiner Ankunft auf dem Platz, sehen wir Hundeexperten 1 am Strand wieder. Es ist viel los da es guten Wind hat. Viele Surfer, viele Hunde, viele Kinder. "Herr Rütter", lässig die Leine um den Hals hängend schlendert Richtung Wasser. Seine beiden Hunde haben anderes im Sinn. Die Hündin, sehr umgänglich schnuppert und markiert hier und da, nix Wildes. Der schwarze Rüde hingegen zeigt Interesse an einem Schäfehund, der von seinem Herrchen an der extrem kurzen Leine gehalten wird. Vielleicht nicht ganz umsonst. Dem schwarzen Rüden in seinem jugendlichen Leichtsinn ist das nicht aufgefallen, dem Herrchen schon gar nicht. Gut, dass der Schäferhundbesitzer sein Tier gut im Griff hat.

Der schwarze Rüde sieht das dann auch ein bevor es wirklich ernst wird, dreht ab, markiert dafür aber um so intensiver das umliegende Surfequipment der Spanier, welches diese nach dem Wellenritt eigentlich zum Trocknen in die Sonne gelegt hatten. Echt jetzt ? Jow, echt !

Mittlerweile wird die ganze Sache auch Herrchen etwas unangenehm und er leint an. Die Leine hatte er ja von Anfang an dabei - Gott sein Dank.


Halbe Stunde später auf dem Parkplatz, Gebell, kleine Beißerei mit nem ungarischen Hütehund aus dem Nachbarauto. Kein Problem, die klären das unter sich !


So, genug rumgespießert für heute. Vino tinto und dann ab in die Falle 😉