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Beitrag: Blog2_Post
  • AutorenbildTeam Kabenzmann

Camping in Scandinavia - Teil 2

Aktualisiert: 14. Sept. 2022


Mittwoch, 14. September 2022


Morgen werden wir nach 135 Tagen und 12.200 Kilometern Reise durch Skandinavien wieder in Lüdenscheid ankommen. Aktuell stehen wir auf dem Stellplatz in Schalksmühle, also im Prinzip direkt vor der Haustüre und irgendwie streuben wir uns doch sehr wieder zurück zu sein. Warum ? Weil es sooo schön war im hohen Norden.


Wir haben mit Dänemark, Schweden & Norwegen (Finnland waren ja nur 2 Tage auf dieser Tour) tolle Länder bereist. Wir haben sehr nette Menschen kennengelernt, wie eigentlich auf jeder Reise. Wir hatten den ein oder anderen kleinen Defekt, was auch dazu gehört und nicht wirklich dramatisch war. Offroad ist in Skandinavien etwas kurz gekommen. Ein bißchen im Sand von Dänemark spielen und die vielleicht 500km auf der TET in Schweden sind nicht wirklich offroad. Trotzdem war es eine tolle Tour und wir werden sicher wieder hier hoch fahren. Dann vielleicht durch das Baltikum und deutlich mehr Finnland.


Noch kurz zu den letzten Tagen. Sonntag sind wir von Kaltenkirchen bis nach Bötersen, etwas nördlich von Bremen gefahren und haben einen schönen Platz auf einem Bauernhof gefunden. Gesucht hatten wir nach einem guten Restaurant in der Gegend, was wir mit dem fußläufig erreichbaren, grieschichen Restaurant "Pegasus" auch gefunden haben. Das beste Lammfilet (in Estragonsauce), welches ich seit sehr langer Zeit gegessen habe. Das Gyros auf Katjas Teller war auch ne ganz andere Nummer als das labberige Zeug, was häufig im Schnellimbiss zu haben ist.

Das Tugger da ein bißchen neidisch geschaut hat, kann ich durchaus verstehen.



Montag sind wir dann auf einem sehr schönen, ruhigen Platz etwas südlich von Lohne gelandet und haben dort wohl einen der letzten Sommertage genossen.



Dienstag sind wir dann etwas weiter bis Münster, wo wir gut an einem Sportgelände parken konnten. Von dort aus ging es heute weiter über Lünen, wo wir einen guten Waschsalon genutzt haben damit wir nicht mit nem ganzen Sack dreckiger Wäsche zuhause ankommen. Da fehlt uns immer noch der neue Trockner, nachdem uns der alte damals direkt vor der Haustüre geklaut wurde.

Von Lünen aus ging es weiter zum Truck-Wash nach Massen bei Unna. Der Laden von Daniel kann nur empfohlen werden. Hier wird mit Liebe gewaschen und es ist bis dato die beste "Waschstraße", welche ich für unsere Art Fahrzeuge kennengelernt habe. Hier wird nicht nur auf den Knopf gedrückt, damit sich die Walzen drehen, sondern man spricht mit dem Kunden und fragt, worauf Wert gelegt wird. Hört sich vielleicht blöd an, macht aber Sinn. Für mich war z.B. angesichts des anstehenden Werkstattbesuches und der Zeit an den Stränden der Nord- und Ostsee vor allem der Unterboden wichtig. Trotzdem wurde der Wagen natürlich auch außen super sauber und auch dieSuzi hinten drauf sieht wieder aus wie mein Mopped. Die Adresse ist in jedem Fall gespeichert!



Morgen sind es dann nur noch knapp 10km bis nach hause. Wirklich eine tolle Reise und wenn nicht einige Sachen anstehen würden, die wir zuhause erledigen müßten, würden wir wahrscheinlich einfach weiter fahren Richtung Süden.


Sonntag, 11. September 2022


Nach dem Kulturschock von Büsum ist der große Parkplatz des FSC Kaltenkirchen genau der richtige Stellplatz um unsere Gelenkwelle instand setzen zu lassen, haben wir uns so gedacht.

Am Freitag habe ich zunächst einmal ein paar Schrauben gelöst, welche durch 33 Jahre "festgammeln" sicher nicht mehr das angegebene Anzugsmoment von 96Nm aufwiesen sondern zum Lösen deutlich mehr Kraft aufgebracht werden muß. Ringschlüssel bekommt man aus Platzgründen gar nicht über die Muttern und mein 17er Maulschlüssel macht schon ordentlich dicke Backen.

Die restlichen Brocken des Kunststoffringes, der das Nadellager in Position hält, konnte ich auch entfernen. Beim Fetten des entsprechenden Kreuzgelenkes tritt das Fett sehr schön verteilt aus, was mich wieder ein bißchen zweifeln läßt, dass ich die Ursache für unser knarzendes Geräusch wirklich schon gefunden habe. Daumen drücken!



Am Freitag hatte ich mit Frank Erwentraut telefoniert und einen Werkstatttermin für den 20.09. vereinbart. Nach knapp 15.000km sollten mal wieder die Öle gewechselt werden, die Bremsen überprüft werden, evtl. mal frisches Fett an die Radnaben, die Manschetten am Lenkgestänge gehören erneuert und was sonst so an Wartungsarbeiten nötig ist. Bei der Gelegenheiten haben wir auch nochmal das Thema "Kreuzgelenke" besprochen.

Da ein Partnerunternehmen von Frank, welches Gelenkwellen wieder instand setzt auch hier oben in Hamburg eine Service-Niederlassung hat, habe ich mir gedacht, warum nicht diesen Punkt auf der Liste schonmal unterwegs erledigen.

Anhand der Teilenummer konnte ich bei einem Anruf zumindest erfahren, dass entsprechende Kreuzgelenke vorrätig sind. Über die Kosten für die Instandsetzung (inkl. Wuchten) und auch über eine genaue Dauer der Reparatur konnte mir der Kollege zwar keine Auskunft geben, machte mir aber leichte Hoffnung, dass es nicht allzu lange dauern würde.


So werden wir heute versuchen, die Kardanwelle auszubauen um sie morgen die 35km von Kaltenkirchen nach HH zu bringen. Hierzu stellen uns Jutta und Jürgen freundlicherweise ein Auto zur Verfügung.


Gleich muß ich den Dicken aber erstmal in Position stellen, damit wir ihn mit Hilfe von Bergeseil und Spanngurt ein bißchen bewegen können, um an alle Muttern ran zu kommen. Jürgen hat mir gestern noch ein Alurohr, einen weiteren 17er Maulschlüssel und etwas WD40 mitgebracht, welches Zeit hatte, über Nacht einzuwirken.

Da das Wetter aber gestern nicht wirklich mitgespielt hat, haben wir die Zeit genutzt und den Kabenzmann aufgeräumt und sauber gemacht.



Danach haben wir die neue Wohnung von Jutta und Jürgen besichtigt, mit den Hunden geschmust, über Gott und die Welt gequatscht und lecker Pizza bestellt.




Freitag, 9. September 2022


Am Mittwoch sind wir dann weiter nach Rømø, zuerst zum Nordstrand, später zum Südstrand und für die Nacht wieder auf den Stellplatz Oasen, genau wie auf unserer Hinfahrt Anfang Mai. Wir greifen hier die letzten Sonnenstrahlen ab, lassen Mr. K. noch ein bißchen Sand umgraben und genießen die Ruhe (vor dem Sturm ?).



Gestern sind wir dann exakt bei Beginn des Regens auf Rømø und nach einem letzten Strandfrühstück los, nochmal für 2€/Liter dänischen Diesel nachgefüllt und nach kurzer Fahrt bei strömendem Regen überqueren wir die Grenze nach Deutschland. In der Heimat angekommen, geht der Wahnsinn auch gleich los. Der Verkehr nimmt deutlich zu und auf der Landstraße steht plötzlich eine 50-er Geschwindigkeitsbeschränkung, gefolgt (ca. 150 weiter) von einer Ampel die gelb blinkt, gefolgt (weitere 150m weiter) vom Schild "Geschindigkeitsbeschränkung aufgehoben".

Es gab nicht den geringsten (ersichtlichen) Grund für diesen Quatsch. Die Landstraße war schnurgerade, in perfektem Zustand und auch links und rechts neben der Straße war nüscht.

Willkommen zuhause!


Als Platz für die Nacht hatten wir uns eigentlich Sankt Peter ausgesucht, aber das Wetter war zu mies um an den Strand zu fahren. So sind wir in Büsum auf dem Stellplatz im Hafen gestrandet. Nachsaison dachten wir, Schietwetter auch noch, da ist bestimmt nix los.



Am Arsch nix los, wir kamen uns ohne Satelittenschüssel schon ein bißchen minderbemittelt vor und hatte zuerst auch gedacht, wir wären auf dem Ausstellungsgelände einer Womo-Firma gelandet.

Egal, Regenklamotte an und dann unterm Schirm zur nächsten Fischbude. Einmal Kapitänsplatte und ein Störtebecker, dann ist das Wetter schon wieder egal. In Schleswig Holstein ist das Freistehen generell nicht erlaubt und wird auch mit saftigen Strafen geahndet. So bleiben wir hier, verbringen eine ziemlich ruhige Nacht und fahren heute ziemlich früh weiter.


Ziel für heute war ursprünglich der Obsthof von Peter im Alten Land, der hat sich jedoch kurzfristig geändert und wir treffen uns mit Jutta und Jürgen in Kaltenkirchen. Hier bleiben wir für die Nacht auf dem Parkplatz am Sportplatz stehen.


Mittwoch, 7. September 2022


Welch ein Debakel ! Wir stehen in Ribe auf einem Stellplatz, der auch Put & Take anbietet, also Angeln an Teichen, in denen haufenweise Fisch schwimmt, weil er dort ein- oder ausgesetzt wurde und nicht weg kann. Also Angeln für Dummies, genau das Richtige für mich. Weit gefehlt. - Frohen Mutes und zuversichtlich durch die Bilder mit den Fangerfolgen aus jüngerer Zeit erstehe ich nen Angelschein für zwei Stunden und stelle mich an den Tümpel.



Spinner an die Leine und lustig ausgeworfen und eingeholt. Hm, der Köder gefällt wohl nicht, also Gummifisch dran und weiter.

Nix, außer das riesige Forellen lustig durch die Lüfte springen oder faul zu meinen Füßen im seichten Wasser rumdümpeln. Hier kann man den dicken Gesellen den Köder direkt vor der Nase herschwimmen lassen, das interessiert die gar nicht.

Das Einzige, was mich etwas bei Laune hält, ich bin nicht der Einzige, der hier seine Zeit verschwendet. Neben mir stehen erfahrene Angler, wie ich zumindest annehme, die genauso erfolgreich sind wie ich.


Wenn man davon ausgeht, dass die Forelle von Natur her ein Raubfisch ist, und wenn man gesehen hat, wie viele dieser Raubfische sich in diesem kleinen Gewässer tümmeln - Stichwort Futterneid -, bleibt als einziger, logischer Schluß, dass hier die Put & Take-Maffia ihre Hände im Spiel hat.

Ich kann hier an dieser Stelle nicht mehr schreiben, da wir immer noch am selben Platz stehen und ich sonst um Leib und Leben fürchten muß.


Gut, vielleicht bin ich auch einfach zu blöd, aber diese Alternative gefällt mir noch weniger.


Etwas Positives gib es aber von diesem verfluchten Ort dennoch zu berichten. Während ich gestern die Niederlage am Teich hinnehmen mußte, wird Katja von anderen Reisenden angesprochen.

Das Paar erzählt Katja, dass sie uns in den letzten 4 Monaten schon zum dritten Mal begegnen und auch unseren blog lesen. Die ersten beiden Begegnungen am Stekenjokk und in Vilhelmina sind uns nicht in Erinnerung, da wir dort nicht ins Gespräch gekommen sind.

So sehen wir aber auch, wo einige der vielen Klicks auf unserer Webseite herkommen. Das freut uns sehr und motiviert uns zusätzlich, den Reiseblog weiter zu führen.


Dienstag, 6. September 2022


Tag 126 unserer Skandinavien-Tour und wir trinken unseren ersten Kaffee auf dem Strandcamping Børsmose. Hier sind wir am Sonntag angekommen und hatten schon zwei wunderschöne Tage am Strand. Das Wetter paßt noch bei 22 Grad und einem Sonne-Wolken-Mix. Es ist so wunderschön hier an Dänemarks Nordseeküste, das wird immer unsere erste Anlaufstelle auf dem Weg Richtung Norden sein.



Ein bißchen Arbeit gab es die letzten zwei Tage auch für uns, da der aktuell ablandige Wind doch einiges an Sand von den Dünen wieder Richtung Wasser an den Strand geweht hat und somit einige Passagen nicht ohne Allrad zu machen sind. Das hält die Unerschrockenen in Ihren Peugeot 205 oder den 2-Rad angetriebenen VW-Bussen aber nicht davon ab, es trotz Warnpöller zu versuchen.

So haben wir gestern und vorgestern 6 Patienten aus Ihrer mißlichen Lage befreit. Mit einer dänischen Ausnahme natürlich alles Deutsche, wie sollte es anders sein.

Mr. Kabenzmann und auch mir hat das Ganze viel Spaß gemacht, und es ist schön zu sehen, wie froh die Leute sind, wieder festeren Sand unter den Rädern zu haben.



Eigentlich hatte ich gedacht, wir könnten hier die Reisekasse aufbessern, aber das Geld schein angesichts immer weiter steigender Preise auch nicht mehr so locker zu sitzen. Lediglich zwei nette Damen haben es sich nicht nehmen lassen, mir 20€ für die Mühen in die Hand zu drücken. Ein weitere Dortmund-Fan hat gefragt, was er mir schuldig wäre, aber der große Rest hat die Dienstleistung als selbstverständlich kostenfrei verstanden.


Unser nächster Stop soll die Insel Rømø werden, wo aber, wie auch hier in Børsmose, viel Wind und auch ein wenig Regen für die kommenden Tage angesagt ist. Der Sommer scheint vorbei zu sein.


Update 10:45 Uhr am Strand: Der Erste hatte sich heute schon recht früh festgefahren und hing schon seit ner Stunde in der Warteschleife beim ADAC. Schön, dass wir nicht schon Küche usw. ausgepackt hatten. Seil dran, PKW rausgezogen. Den Wohnanhänger hatte er mit dem Mover selber auf festen Boden bekommen. Die zwei waren richtig froh uns zu sehen! Als Dank gab es 20€ und leckere Teilchen vom Bäcker noch obendrauf.


Freitag, 2. September 2022


Wir sind schon wieder in Dänemark und damit ganz klar auf dem Weg Richtung Heimat. Wie finden wir das ? Hm, geht so. Dänemark ist auch ein tolles Land und wir freuen uns alle, an der Westküste nochmal ein bißchen an die weitläufigen Strände zu kommen und dort ein paar Runden mit Mr. Kabenzmann drehen zu können. Aber Richtung Heimat haben wir eigentlich nicht wirklich Lust.

Wir sind jetzt gute 4 Monate auf Achse und haben nicht einen einzigen Stau gehabt. Mir graut ehrlich gesagt schon wieder mächtig vor der Verkehrssituation in Deutschland und speziell in Lüdenscheid.


Die letzten beiden Nächte in Schweden (wir kommen so schnell wie möglich wieder) haben wir auf einem sehr ruhigen Platz an der Kirche in Sandvik verbracht. Ein wunderschöner, friedlicher Ort und ein würdiger Abschluss, was unseren roadtrip durch Schweden angeht.



Von Sandvik aus sind wir heute nach Göteborg gefahren um die Fähre um 15:45 Uhr nach Fredrikshavn zu nehmen.




Die Überfahrt war ruhig und sonnig und wir sind noch knapp 30km an der Ostsee weiter Richtung Süden gefahren, bis zu unserem heutigen Platz im kleinen Hafen von Voerså.


Jetzt gibt es noch ein spätes Abendessen (One-Pot-Pilz-Pasta) und dann sind wir wohl recht früh im Bett.



Montag, 29. August 2022


Das Wochenende war erwartet sehr ruhig hier im Gewerbegebiet von Växjö. Den alten Lima-Regler hatte ich Freitag noch ausgebaut.


Samstag sind wir ein bißchen shoppen gegangen (Angelshop und Zigarrenladen) und haben die neue Angel auch direkt ausprobieren können, da es gar nicht weit ist bis zum See. Die Ninja-Rute und -rolle funktionieren super zusammen.



Gestern haben wir den Kabenzmann ein bißchen geputzt. Katja war dann noch im Einkaufszentrum um die Ecke und ist dort auch fündig geworden. Was man auch gut machen kann, wenn etwas Langeweile aufkommt, Angelknoten üben :-)



Jetzt sitzen wir hier rum und warten auf den Lieferdienst, der den neuen Lima-Regler bringen soll. Hoffentlich bekommen wir damit heute zumindest das Elektrikproblem am LKW in den Griff.


Update am Nachmittag:

Ok, Tobi hatte Recht, wir hätten besser einen Bogen um den Mercedes-Laden gemacht und wären besser zum Europarts um die Ecke, oder eben zur Landmaschinen-Werkstatt gefahren. (Europarts hab ich eben erst gesehen.)

Anders als gestern besprochen, kommt der Kollege heute nicht mit einem neuen Regler für die Lichtmaschine ums Eck, sondern mit ner neuen Lichtmaschine inkl. Regler :-(

„Wir kaufen nur bei Mercedes direkt, da gibt es nur den kompletten Generator.“ war die Aussage von Daniel, und so kostet das Ersatzteil 400€ anstatt 20€.


Zu allem Überfluß muß ich dem Mechaniker auch noch erklären, wie die neue Lima zu montieren ist. Gut, dass ich am Freitag vorsorglich ein paar Bilder während der Demontage des Reglers gemacht habe. Das macht‘s einfacher. Alter, was für Schnarchnasen! Ich hätte auf Tobi hören sollen und rechtzeitig abhauen, als der Erste mit dem Diagnosegerät auf mich zugekommen ist.


Auf die Bühne konnten wir dann heute auch nicht mehr, um uns ums sonderbare Geknarze zu kümmern.

So schlagen wir morgen um 7:00 Uhr nochmal bei den Kollegen auf.

Vorher sind wir aber eben nochmal in die Stadt um beim System Wein und Schnaps zu kaufen. Ohne ertrage ich die Arbeitsweise der schwedischen Mercedes-Schrauber nicht.

Ich glaube, Katja hätte die Lichtmaschine mit geschlossenen Augen schneller unters Auto geschraubt als die Vögel da.


Freitag, 26. August 2022


Der Eine oder die Andere hat es vielleicht über Insta schon mitbekommen, wir haben aktuell kleinere, oder vielleicht auch größere Probleme mit unserem Kabenzmann. Genau wissen wir es noch nicht, stehen aber jetzt erstmal vor der Mercedes Benz Truck Werkstatt von Malte Månsson in Växjö und werden hier das Wochenende verbringen.



Aber der Reihe nach, haben ja jetzt erstmal 2,5 Tage Zeit für Dinge, zu denen wir auf der Reise sonst so nicht kommen :-)


Seit einigen hundert Kilometern macht unser Dicker sonderbare Geräusche, die wir versucht haben einzugrenzen, bis dato aber ohne durchschlagenden Erfolg.

Er „knarzt“ ziemlich laut, wenn wir bei geringer Geschwindigkeit (15-20 km/h) im 3. Gang vom Gas runter gehen.

Zuerst ist es uns nur bei warmem Fahrzeug und eben in dieser beschriebenen Situation (3. Gang, lastfrei) aufgefallen. Mittlerweile können wir das Geräusch auch im kalten Zustand und auch ohne eingelegten Gang reproduzieren. Vielleicht ist das ein ganz gutes Zeichen, da so wohl das Getriebe als Ursache auszuschließen ist und es sich vielleicht doch nur um „vibrierendes“ Metall bei einer bestimmten Frequenz handelt.

Es hört sich allerdings vom Fahrersitz, bei offenem Fenster so an, als ob dann ziemlich viel Metall (größeres Gewicht) vibrieren würde.

Vorhin habe ich mal Daniel, einen Mitarbeiter der Mercedes-Werkstatt, von außen lauschen lassen, als ich an Ihm vorbei gefahren bin. Er meinte, das Geräusch eher vorne als hinten gehört zu haben und tippt aktuell auf die vorderen Federn. Viel Metall hat es da, werden wir aber erst Montag genauer nachschauen können.


Mein erster Verdacht waren die Kreuzgelenke an den 3 Kardanwellen, aber die haben kein Spiel und die Lager sitzen in Bolzenrichtung so stramm, wie sie es meiner Meinung nach sollten. Vor 3 Tagen, als ich das Auto mal wieder abgeschmiert habe, ist mir aufgefallen, dass eine Befestigung eines längeren Hitzeschutzbleches am Auspuff gebrochen war und das Blech so gegen den Auspuff schlagen konnte. Blech abmontiert, Geräusch leider immer noch da.

Eben bin ich nochmal ums Auto rumgelaufen und hab hier und da mal vor geklopft, dabei ist mit aufgefallen, dass ein Blech, welches ich zum Schutz des Dieselfilters angebracht hatte, ebenfalls Geräusche verursacht. Es hatte sich dahinter etwas Staub und Dreck gesammelt und so lag das Blech nicht mehr vollflächig an. Etwas sauber gemacht und ein kleines Stück Gummimatte dahinter geklemmt. Ob das vielleicht die Ursache war, werden wir auch erst frühestens am Montag erfahren, denn vorher muß Problem Nr. 2 behoben werden, bevor uns die ganze Kiste abfackelt.


Nach unserer Ankunft am See gestern fällt mir in der Victron-App zu unserer Elektroinstallation auf, dass die Spannung der Starterbatterien sich über die letzten 5 oder 6 Tage immer weiter erhöht hat, wenn die Karre lief. Und das bis zu einer ungesunden Spannung von 36V.



Hm, nun hängt zwischen Starterbatterien und Bordbatterien der Booster/Laderegler von Votronic. Vielleicht handelt es sich also nur um einen Meßfehler durch ein loses Kabel oder einen defekten Laderegler.

Also haben Katja und ich die Starterbatterien im Fahrerhaus mal freigelegt und dabei fühlten die sich schon unangenehm warm an. Kein gutes Zeichen.

Die Messung beim und kurz nach dem Startvorgang direkt an den Batterien zeigt Werte von 33V und mehr an. Nicht gut!



Also hat es nichts mit dem Laderegler zu tun. Es wird wohl der Regler der Lichtmaschine gerade dabei sein, seinen Geist aufzugeben. Den Termin in der Mercedes Werkstatt hatte ich (wegen des komischen Geräusches) schon für Freitag, 08:00 Uhr ausgemacht. Also rufe ich Daniel nochmal an um Ihm von meinem „neuen“ Problem zu erzählen. Leider kommt der Ersatzregler erst Montag und wenn das Elektrikproblem gelöst ist, können wir uns wieder dem Geräusch widmen. Dazu werden wir Mr. K. zunächst mal ein bißchen anheben und die Federn entlasten um zu schauen, ob Daniel‘s Verdacht richtig war.


Heute Morgen auf den 15 km bis zur Werkstatt ist mir direkt beim Starten die Sicherung des linken Standlichtes abgeraucht, genauso wie die Birne für Abblend-/Fernlicht im linken Scheinwerfer. Der Rest der Elektrik scheint es überlebt zu haben und ich bin sackfroh, den Wagen jetzt hier stehen zu haben.

@Clemens weiß wovon ich spreche, dem hat es nämlich im gleichen Fahrzeug, morgens um halb 3 auf einer Autobahn in Norditalien die komplette Elektrik zerlegt, als der Regler der Lichtmaschine den Geist vollständig aufgegeben hatte. Alle Leuchtmittel Fritte, genau wie die Starterbatterien. Das haben wir, glaube ich, so eben noch vermeiden können, viel hat aber sicher nicht gefehlt.


Noch ne kleine Anekdote zum Schmunzeln. Gestern habe ich auch noch kurz mit Tobi von 4wheel24 telefoniert und über meine beiden Probleme mit ihm gefachsimpelt. Als ich Tobi sagte, dass ich schon nen Termin in einer Mercedes-Truck-Werkstatt hätte, war sein Hinweis, doch vielleicht besser zu ner Landmaschinen-Werkstatt zu fahren und nach dem Mann mit den grauen Haaren Ausschau zu halten.

Warum ? Weil die noch wissen, wie man Dinge repariert und nicht direkt mit nem Diagnosegerät angelaufen kommen, was sie irgendwo anschließen wollen, um den Fehler auszulesen.


Als ich gerade in der Werkstatt dabei bin, das Fahrerhaus vom Kabenzmann nach oben zu pumpen, kommt auch wie auf’s Stichwort der Herr „Jungmechaniker“ mit mit dem Diagnosegerät auf mich zu, hält mir den Stecker unter die Nase und fragt mich allen Ernstes, wo er denn die entsprechende Buchse am Kabenzmann finden kann.

Ich hätte fast laut losgelacht, konnte mich noch so eben beherrschen. Mal schauen, wie das Abenteuer weiter geht.


Was muß man über Växjö wissen, oder auch nicht ? Katja hat gerade rausgefunden, dass ein berühmtes, schwedisches Möbelhaus hier ganz in der Nähe seinen Ursprung hat.


So, hab den Patienten schonmal ausgebaut, damit der Kollege Jungmechaniker am Montag Morgen nicht direkt in Stress kommt.




Dienstag, 23. August 2022


Wir trinken gerade unseren ersten Kaffee und überlegen, wo wir von unserem Platz für die letzten beiden Nächte (der Stellplatz am Hafen von Böda Hamn im Norden von Öland) aus weiter hinfahren. Außerdem haben wir gerade ein weiteres Rezept in unser Kochbuch eingetragen, da waren wir die letzte Zeit ja etwas faul.


Die Insel gefällt uns so gut, dass wir uns in jedem Fall auch noch den südlichen Teil anschauen wollen.


Am Sonntag sind wir, wie geplant, zunächst zum Langen Erik ganz an die Nordspitze der Insel gefahren, um danach an einem wunderschönen Platz im Naturreservat zu frühstücken. Kein Mensch dort außer uns und das bei Traumwetter.



Danach sind wir zum Strand, wo auch so gut wie nix los war. Allerdings war es ziemlich veralgt, sodaß wir uns das Bad gespart haben. Tugger durfte dann aber etwas später ins Wasser an einer Stelle, wo es weniger Algen hatte.



Wir haben versucht etwas Fisch an Land zu ziehen, allerdings ohne Erfolg. Dafür holen wir uns wahrscheinlich gleich vor der Weiterfahrt noch etwas Fangfrisches direkt bei Manfred am Boot ab. Hier am Hafen gibt es auch eine Räucherei, wo wir gestern Lachsburger-patties und geräucherte Makrele bekommen haben.



Sonntag, 21. August 2022


Gestern sind wir auf der Sonneninsel Schwedens angekommen und Öland empfängt uns mit Regen. So geht das ja wohl nicht. Wir bleiben bis die Sonne wieder rauskommt, soviel steht fest!


Nachdem wir gestern an unserer ersten, schwedischen Immobilienbesichtigung (visning) teilgenommen haben, sind wir noch etwas weiter in den Norden der Insel gefahren und haben einen kleinen Naturcamping ohne Strom & Wasser, dafür aber direkt am Meer gefunden.

So wurde der Campingplatz in den 50er Jahren eröffnet und man hat nix geändert. Gestern Abend, nachdem der Regenschauer durch war sind die Schweden direkt wieder in Ihren Bademänteln und auf Fahrrädern zum Steg gekommen um Ihr abendliches Bad zu nehmen.


Hier auf der Insel sieht es wieder ganz anders aus als auf dem Festland auf der anderen Seite der Öland-Brücke. Die Landschaft erinnert eher an einen Mix aus Dänemark, englischer und französischer Kanalküste.

So eine alte Fischerhütte am Wasser wäre schon was für uns und der Hund könnte sich sicher auch damit anfreunden.



Das Ferienhaus, welches wir uns gestern angeschaut haben wird aber nicht unser Platz hier oben in Schweden. Es war dann doch eine zu große Baustelle (Brunnen bohren, Kläranlage bauen, viel renovieren) und das große Grundstück (6.000qm) war sehr eingewachsen und ließe sich auch nicht vernünftig nutzen, wenn man mit der Kettensäge durch wäre. Einzig die Alleinlage im Wald wäre so nach unseren Vorstellungen gewesen. Also schauen wir weiter.


Heute geht es erstmal weiter und wir fahren ganz in den Norden von Öland um den Långe Erik zu besuchen. Von dort aus geht es dann grob weiter Richtung Homrevet oder Böda Hamn an den langen Sandstrand.


Freitag, 19. August 2022


Wäsche machen war mal wieder angesagt, also ab auf einen Camping mit Waschmaschine. Den haben wir in Oknö, direkt an der Ostsee gefunden und hier bleiben wir für die nächsten 2 Nächte. Nachdem wir gestern angekommen sind, gehe ich mit der Angel ans Wasser. Zuerst vom kleinen Steg an der Badestelle bis hier eine Familie zum Schwimmen kommt. Dann versuche ich es vom Strand, direkt vor unserem Auto.

Viel Gemüse, aber wo viel Gemüse, da auch häufig der Hecht. Und hier soll es ein paar große Exemplare geben.

Angel also ausgeworfen, Biß, kurzer Kampf und dann ist die Angelrute aus Norwegen Schrott und der dicke Hecht wieder frei. Die Spitze der Karbon-Rute hat den ungleichen Kampf mit dem Hecht leider nicht überlebt und bricht kurz bevor ich den Kollegen an Land holen kann einfach ab.

Ich könnte kotzen! Gestern einen ordentlichen Hecht in Aboda verloren und heute ein noch deutlich größeres Exemplar hier. Feierabend, Whisky raus und Kummer ertränken 😉



Morgen wollen wir uns noch ein kleines Häuschen anschauen und danach dann weiter nach Öland.


Mittwoch, 17. August 2022


Wir machen uns gerade auf den Weg, nachdem wir zwei Nächte auf einem wunderschönen Platz am See gestanden haben. Diesmal ganz alleine, da nur Platz für ein Auto 😉

Katja packt gerade noch hinten in der Box alles zusammen und ich programmier das Navi und schreib ein paar Sätze. Die Abfahrtsroutine haben wir mittlerweile mit geschlossenen Augen drauf.



Katha und Christian haben uns einige Tipps gegeben, wo man schön stehen kann und so sind wir von einem tollen Platz zum nächsten. Heute im südlichsten Skigebiet Schwedens (der Hügel ist 50 Meter hoch) am nächsten schönen See mit Badestelle.



In dem Restaurant, welches im Winter sicher die hiesige Hütte ist, waren wir heute Mittagessen. Einfach und gut. Nette Leute haben wir hier auch wieder kennengelernt, die vor 10 bzw. 25 Jahren hier nach Schweden gezogen sind. Als wir von unseren Plänen, hier evtl. ebenfalls halb-sesshaft zu werden, bekommen wir sofort Namen, Anschrift und Telefonnummern aufgeschrieben, verbunden mit dem Angebot uns bei Fragen jederzeit zu melden.


Nach einem kleinen Mittagsschläfchen wird es jetzt so gegen 19:00 Uhr auch deutlich ruhiger an der Badestelle und ich werde später sicher auch nochmal etwas angeln. Heute Mittag ist mir leider ein ordentlicher Hecht wieder vom Haken gesprungen.


Abends geht es dann bei einem tollen Sonnenuntergang nochmal ab in den See. Auch hier stehen wir die Nacht alleine am Platz und die nächsten Besucher kommen erst am nächsten Morgen gegen 09:30Uhr als wir uns wieder auf den Weg machen.



Montag, 15. August 2022


Happy Birthday, Schatz ❤️ Heute ist Katjas ümpfundrölfzichster Geburtstag und leider regnet es zum Morgenkaffee. Das soll sich aber in 1-2 Stunden erledigt haben und dann ziehen wir ein Stückchen weiter.

Die Abstände zwischen den einzelnen blog-Einträgen werden zusehends größer und parallel dazu nimmt unsere Reisegeschwindigkeit ab.

Kann es vielleicht sein, dass wir gar nicht nachhause wollen ? Ja ! könnte mir durchaus vorstellen, dass das damit etwas zu tun hat.


Am Freitag sind wir auf einem Parkplatz am Hafen von Figeholm (schnuckeliges, kleines Örtchen) gelandet. Der Parkplatz bietet sicher 15-20 Autos / Bootsanhängern Platz und wir waren gegen frühen Nachmittag das einzige Womo dort. Klasse, wunderschöner Blick in die Schären, kostenfrei und ruhig.

Ach nein, doch nicht ganz ruhig. Eine Anwohnerin beschallt das Hafengebiet von Ihrer Terrasse am Wasser aus mit Ihrer wirklich schön gemischten playlist und in genau der richtigen Lautstärke.

Was ein Service ! Man spürt die Gelassenheit der Menschen hier. Kein Stress, das tolle Wetter und die schöne Natur genießen, anstatt bis Abends im Büro zu hocken.

Am nächsten Morgen bei Abfahrt bedanken wir uns kurz bei Ihr für diesen tollen Service (die Musik läuft schon wieder ganz leise).



Später kommen noch einige Wohnmobile dazu und der Parkplatz füllt sich leider schon wieder sehr Deutschland-lastig. Wir unterhalten uns gut mit einem sehr netten Paar, welches seit drei Jahren in Dänemark (Kopenhagen) lebt und ab kommendem Jahr auch mehr oder weniger dauerhaft reisen möchte.

Die Camper, welche später auf den Platz kommen, lassen es zusehends an Rücksicht mangeln und den Vogel schießt der Kollege mit dem Sprinter ab, der, nachdem er sich direkt dicht neben ein anderes Mobil gestellt hat, umgehend sein Scheißhauszelt sowie sämtliches Campingmaterial neben dem Van aufstellt.

Das stellt die Gemeinde Tische, Bänke, Grillplatz usw. kostenfrei zur Verfügung und diese Deppen meinen, sie müßten erstmal nen kompletten Loppis (typisch schwedischer Flohmarkt) aufbauen.


Ein schwedischer Camper parkt zweimal um, um den Abstand irgendwie wieder herzustellen, den die Deutschen anscheinend beim Campen nicht benötigen. Er stand vor „Kollege Loppis“ am Platz.

Hätten wir nicht mit unseren Nachbarn schon ein Bier getrunken, wären wir weiter gefahren. Unfassbar, was es für ignorante Menschen gibt.


Der nächste deutsche Camper stellt sich direkt neben die Slipanlage des kleinen Hafens, damit es den Schweden hier auch möglichst schwer gemacht wird, Ihre Boote rückwärts ans/ins Wasser zu manövrieren.

Die Schweden nehmen es zumindest äußerlich gelassen und ich schäme mich wieder fremd.


Samstag Morgen sitzen wir beim Kaffee auf der Bank, unterhalten uns mit unseren Nachbarn als Kollege „mir-doch-egal-wie-die-ihre-böötchen-ins-wasser-kriegen“ zur Abreise bläst.

Zunächst versucht er mit hochgebockter Hinterachse abzureisen, bis wir ihn drauf aufmerksam machen, dass das wohl eher ungewöhnlich ist.

Den Hüpfer runter von den Stützen scheint er gar nicht mitbekommen zu haben.

Vielleicht hätten wir ihn dann nicht unbedingt mehr daran erinnern sollen, dass die elektrische Stufe am Eingang zum Mobil ebenfalls noch ausgefahren war, aber man ist ja auch kein Unmensch.

Junge, Junge, was für Vollpfosten, und fast alle fahren mit deutschem Kennzeichen rum 🙈


Der Stress war schlagartig vorbei, als wir bei Katha & Christian auf‘s Anwesen einbiegen. Die beiden (#emmaoffthepath) haben sich vor ein paar Monaten hier in der Gegend ein kleines Häuschen gekauft und damit, wie wir finden, alles richtig gemacht.



Den Dutch oven hatten wir ja schon vorbereitet und so schlagen wir unser Lager auf und bereiten das gemeinsame Abendessen. Wir quatschen lange und am nächsten Tag gibt es dann gegenseitige roomtouren.


Die beiden schauen sich den Kabenzmann an, wir bekommen dann auch ne Führung durch die Emma und natürlich auch durchs neue Heim 🏠.


Wir müssen zugeben, wir sind ziemlich angefixt und fahren mal ne Runde um den Block und schauen uns an, was der Immobilienmarkt hier so hergibt. Wir hatte ja eh mal den groben Plan uns zwei pflegeleichte Grundstücke, jeweils eines in Nordeuropa und das andere im warmen Süden anzuschaffen, damit wir immer was haben, wo wir mit unserem rollenden Heim stehen können.

Warum also nicht vielleicht hier in der Nähe zwischen Ostsee und Lönneberga ?



Angebote gibt es jedenfalls und die Preise sind zwar für schwedische Verhältnisse hoch, PLV für uns Deutsche stimmt hier aber in jedem Fall noch. Mal schauen, ob sich was ergibt.


Mittwoch, 10. August 2022


Was ist das schön hier an der schwedischen Ostseeküste, bei dem Wetter und wo in Deutschland die Sommerferien größtenteils rum sind. Auch Norweger sieht man mittlerweile immer seltener. Ob das daran liegt, dass die Ferien auch dort rum sind, oder ob die einfach nicht gerne so weit in den Süden fahren kann ich grad nicht sagen. Jedenfalls hat sich die Reisesituation deutlich entspannt.

Letzte Nacht hatten wir lediglich einen Mitcamper aus Österreich mit auf dem Parkplatz im Naturreservat und auch heute konnten wir um 16:00 Uhr problemlos auf dem traumhaft schönen Camping von St. Anna einchecken.



So stehen wir jetzt wunderschön vor der Sonne geschützt durch alte Eichen keine 30 Meter vom Wasser entfernt in der Schärenwelt südlich von Stockholm.


Heute Morgen sind wir vielleicht nen guten Kilometer von unserem Platz für die Nacht runter, da versperrt ein Traktor den Weg und ein Pick-Up hängt im Graben fest. Also den Kabenzmann erstmal wieder in Ruhemodus geschaltet und die Lage sondiert.


Das Bild ist natürlich entstanden, nachdem der Pick-Up aus dem Graben raus war. Der junge Kollege mußte wohl einem anderen, entgegenkommenden Fahrzeug ausweichen, ist etwas in den Graben gerutscht und dann dummerweise mit noch genügend Geschwindigkeit über ein Beton-Abwasser-Dings mit vielleicht 70 oder 80 cm Durchmesser gebügelt. So waren Vorder- und Hinterreifen auf der rechten Seite hinüber.


Es stellt sich nach kurzem Gespräch raus, dass dem Herrn auf dem Traktor die Ländereien hier gehören, inkl. des Herrenhauses, was uns beide auffallend an „Fackeln im Sturm“ erinnert hat und dem Naturreservat in welchem wir übernachtet haben. Er erklärt mir, dass der junge Mann einer seiner Mitarbeiter ist und er diese häufiger aus dem Dreck ziehen muß (mit einem Zwinkern).

Der Boss, dem dieses wunderschöne Land gehört, will seinen Mitarbeiter zunächst mit dem vorhandenen 4-to- Spanngurt rückwärts aus dem Graben ziehen und schlägt vorerst den angebotenen 9-to-Gurt aus.

Rückwärts ist allerdings das Abwasserdings immer noch im Weg und der Gurt reißt auch vorher.

Ich hole also den stärkeren Gurt aus dem Kabenzmann und schlage vor, dass er in der Zwischenzeit mit seinem Traktor auf‘s Feld fährt um von dort zu bergen.

Ruck zuck ist der junge Kollege geborgen und darf jetzt erstmal alle vier Reifen auf dem Feld wechseln. Wir quatschen noch ein bißchen über Offroad-Autos und wie das Leben als Landlord so läuft, dann ist die Bahn frei und wir ziehen weiter.



Das hier oben ist die Strecke, die wir bis jetzt in Schweden zurückgelegt haben. Links ging es von Göteborg aus langsam hoch und nach der tollen Zeit in Norwegen die Küste wieder runter. Da sind schon ein paar Kilometer zusammen gekommen die letzten 3 Monate.


Am Samstag wollen wir „Emma off the path“ besuchen, ein Overlander-Paar, welches sich vor Kurzem hier in Schweden ein Häuschen gekauft hat. Auf Insta verfolgt Katja die beiden schon länger und wir sind sehr gespannt, was uns die zwei so an Tipps mitgeben können.


Samstag, 6. August 2022


Schön war‘s bei Mackmyra! Eine richtig schöne Führung mit anschließendem Minitasting. Vorher haben wir im Restaurant der Destillerie aber erstmal für die richtige Grundlage gesorgt. Sehr lecker und mit 12€ auch echt günstig.



Zum probieren gab es drei Whiskys, zwei single casks in Faßstärke, die echt was zu bieten hatten, einmal Bourbon cask, einmal Oloroso. Leider gibt es die aber nicht im Systembolaget. Der dritte Whisky war ein rauchiger Mackmyra, den es zu kaufen gibt, der aber leider nicht so ganz mein Fall ist.

Wir sind über Nacht an der Destillerie stehen geblieben, die sogar Womoplätze mit Strom anbietet.


Gestern ging es dann nach einem kurzen Besuch im Angelgeschäft von Gävle weiter zu einem schönen Stellplatz am See.



Mit der Angelei hat es leider nicht so gut geklappt hier am See, ein Mini-Hecht von vielleicht 25 oder 30cm, der sofort wieder in die Freiheit entlassen wurde. So gab es Abends leckere Pasta mit Salsiccia.


Heute Morgen sind wir dann auch recht früh weiter, da es in der Nacht ordentlich Wind gekriegt hat, der auch heute Morgen nicht abflaut. Jetzt stehen wir auf einem einfachen Campingplatz an der Ostsee in Hargshamn. Super schönen Platz bekommen, und wahrscheinlich fast den letzten, da der Camping ziemlich voll ist. Wir schauen mal, ob es ein oder zwei Nächte werden.


Mittwoch, 3. August 2022


Es regnet seit längerer Zeit mal wieder ein bißchen und so komme ich dazu ein paar Zeilen zu den letzten Tagen zu verfassen. Man(n) kommt ja auch zu nix, wenn man so intensiv reist ;-)

Am Sonntag sind wir von unserem schönen Stellplatz am Hafenrestaurant nur ein paar Kilometer weiter zu einem sehr einfachen, aber schönen Campingplatz, ebenfalls direkt an einem kleinen Hafen gelegen.



Wir wollen ein bißchen Wäsche waschen und ich nutze das Wlan um mir das Endspiel der Frauen EM anzuschauen.

Am Montag finden wir dann einen Platz, wie man ihn sich für Schweden nicht schöner malen könnte. Ein See, drumherum Wald, kein Haus, kein Boot, kein Mensch. Natur pur, wenig Mücken, leider auch wenig Fische. Oder sie haben einfach keine Lust auf meine Köder.

Egal, dann fahren wir halt ne Runde Kajak und genießen die Ruhe mit nem guten Buch und nem guten Whisky.



Apropos Whisky, von unserem heutigen Stellplatz sind es nur knapp 70 km bis nach Gävle und damit zur Mackmyra Destillerie. Telefonisch konnte ich bis dato niemanden erreichen, hoffe aber trotzdem auf ne spontane Führung oder ein kleines Tasting.

Bis dahin stehen wir hier gut im Wald und die Angel wird gleich auch nochmal in die Ostsee gehalten, nur so zur Entspannung.




Samstag, 30. Juli 2022


Wir stehen seit gestern auf einem Stellplatz neben einem kleinen Restaurant, direkt am Wasser, auf einer Halbinsel ein paar Kilometer nördlich von Sundsvall. Hier stehen zwar neben uns auch noch 5 weitere Camper und der Platz kostet auch 22€ (inkl. Wasser, Toiletten und Dusche - alles sehr sauber) aber es ist hier zur Ferienzeit an der Küste einfach zu viel los, als das das Freistehen in der Natur problemlos möglich ist, ohne den Einheimischen -speziell an sonnigen Wochenenden- Ihre Parkplätze an den Badebuchten zuzuparken.



Vor zwei Tagen hatten wir wieder so einen Fall. Wir fahren einen Platz im Wald an, der als Wander-parkplatz und für die Besitzer der 3 Ferienhäuschen dient, die 100m weiter direkt am Wasser stehen.

Ein wirklich schöner Ort, mit Platz für vielleicht 10 PKW, wenn ordentlich geparkt wird.

Als wir ankommen stehen dort 2 Camper und vielleicht 5 oder 6 PKW. Also wollen wir drehen und suchen gerade nach einem neuen Platz, als der eine Camper sich in Bewegung setzt und abreist.

Ok, dann bedanken wir uns und bleiben. Unsere dicke Kiste plus, der kleine Van neben uns lassen genug freien Platz für bestimmt 6-7 Autos.

Nachdem wir uns eingerichtet haben und die Gegend etwas erkundet, kommen zunächst 2 weitere Vans die sich häuslich einrichten und etwas später noch ein größerer Camper mit Kennzeichen aus UK.

Auch die Kollegen bleiben und belegen weiteren Platz, sodaß es für die Einheimischen aussehen muß, als ob hier ein neuer Camping im Wald aufgemacht hat und es max. noch 3 Plätze für kleine Autos gibt.

Das Bild vermittelt vielleicht etwas anderes aber hinter Mr. K. stehen noch 3 Camper, die aufgrund fehlender Energieversorgung ihrer Fahrzeuge gezwungen sind, für warmes Essen ein Feuer zu entzünden.



Bei der Trockenheit mitten im Wald sicher auch keine ganz so tolle Idee, auch wenn wir gerne selber am Lagerfeuer sitzen. Da jetzt auch das Wochenende vor der Türe steht, sind wir trotz oder gerade wegen der Schönheit des Platzes am nächsten Morgen die ersten, die sich nach nem schnellen Kaffee auf die Socken machen.

Wenn wir uns in zunehmender Zahl als Camper so verhalten, wie es die Familien tun, die gestern spät angereist sind, müssen wir uns nicht wundern, wenn immer mehr Plätze gesperrt werden und die Camper sehr unwillkommen sind.

Genug gejammert, hier noch ein paar Bilder von dem schönen Platz am Wasser.



Unser aktueller Platz läßt uns da deutlich entspannter den Tag beginnen uns so kann ich gerade in der Morgensonne vor unserem Auto ein paar Zeilen schreiben.


Tugger ist übrigens ganz versessen auf die Blaubeeren, die es aktuell überall zu pflücken gibt.


Wir sind gestern Abend seit langer Zeit mal wieder im Restaurant Essen gegangen und es hat sich gelohnt. Es gab sowas wie schwedische Tapas. 5 verschiedene Gerichte in einem Menue zusammengestellt, dazu einen leckeren Portugiesischen Weißwein und zum Abschluss konnte ich auch noch einen Single Malt aus der Gegend probieren. High Coast HAV, gar nicht mal übel, da packe ich beim nächsten Besuch im System vielleicht mal ne Flasche ein.



Wir bleiben eine weitere Nacht hier, genießen das Wetter und werden später den Grill anschmeißen, der hier auch trotz Restaurant inkl. Feuerholz den Campern zur Verfügung steht.


Sehr schön hier an der hohen Küste, wenn nur wir ganzen Camper nicht wären ;-)


Montag, 25. Juli 2022


Gestern sind wir nochmal knapp 100km gen Süden gerutscht und wollten eigentlich einen Platz an der Südspitze von Bjuröklubb anfahren. Da hängt allerdings ca. 1 km vor dem Ziel ein Schild, welches die Durchfahrt auf Fahrzeuge bis 4 to beschränkt. Mit 10,6 to liegen wir da zwar nur knapp drüber, wollen uns aber lieber an die Regeln halten ;-)


So fahren wir die Hauptstraße weiter Richtung Norden und finden kurz vor der Nordspitze der Halbinsel einen schönen Parkplatz, der allerdings schon gut gefüllt ist. So nutzen wir diesen nur als Durchfahrt und stellen uns ein paar Meter weiter zwischen die Bäume. Allrad sein Dank haben wir so unsere Ruhe und stehen keine 100 Meter von einer schönen Bucht entfernt.



Wir tauchen das erste Mal auf unserer Tour im Wasser des Bottnischen Meerbusens ab und genießen die Erfrischung an unserem eigenen Sandstrand. Das kühle Nass hat im Moment hier im Mittel 15,8 Grad und ist somit ziemlich nah an der Grenze, die ich zum Baden als angenehm empfinde.

Katja ist da durchaus aus etwas anderem Holz geschnitzt als ich Weichei.


Schon auf der Einfahrt zum Parkplatz meint Katja ein Pärchen mit Hund gesehen zu haben, die wir durch youtube kennen. Sie liegt richtig und am Abend sitzen Laima und Sven von den Inselcampern bei uns am Kabenzmann und wir unterhalten uns gut und lange über das Leben im Wohnmobil und Gott und die Welt.

Die beiden sind uns auf Anhieb sehr sympathisch und wir erfahren viel über die Vor- und Nachteile, wenn man wie die beiden große Teile des privaten Lebens in Form von Videos mit der Öffentlichkeit teilt.

Ich find das hochinteressant, bin aber bestärkt in meiner Meinung, dass das nix für uns ist. Das Reisetagebuch als blog hier und die posts auf Insta ist mehr als genug Arbeit wie wir finden.


Wir werden den beiden sicher weiter folgen, auch weil wir ziemlich zeitgleich mit Hausverkauf und Wechsel ins mobile Leben sehr ähnliche Wege eingeschlagen haben.




Samstag, 23. Juli 2022


Ein ganz einfacher Camping an einem alten Hafen ist unser Übernachtungsplatz für die nächsten 1-2 Nächte. Ziemlich genau 100km haben wir heute gemacht und bei dem Traumwetter reicht das auch.


Gestern hatten wir noch ein kleines Unglück mit 12 frisch erworbenen Eiern. Der Karton wollte einfach nicht im Hängeschrank der Küche bleiben und hat sich auf dem kurzen Stück zwischen dem Einkauf in Lulea und unserem Campingplatz seinen Weg ins Innere des Kabenzmanns gesucht.

So eine Eiersoße sucht sich auch gerne ihren Weg durch kleine Spalte und somit unter die Möbel. Also wurde gestern ein bißchen umgeräumt und auseinander geschraubt.



Der Platz gestern lag schön am Wasser und wir haben ne coole, junge Familie aus Thüringen kennengelernt. 7 Personen in nem Iveco 75e14, ehemals FFW, genau wie der Kabenzmann.

Super Kids, klasse Eltern - gute Reise ihr 7 im 7to.


Heute haben wir seit Langem mal wieder das Sonnensegel aufgespannt und heute Abend gibt‘s Paella Gallega mit Krabben auf Platz 26 mit Blick auf‘s Wasser zu beiden Seiten.

Die vegetarische Variante der Paella Gallega findet Ihr übringens im blog „Kabenzmann kulinarisch“.



Die schwimmende Einhorn-Insel wird heute Abend sicher noch von der lustigen Truppe dicker, junger Männer bevölkert, die hier ne kleine, feucht-fröhliche Party feiern. Ist halt Wochenende und geiles Wetter.




Freitag, 22. Juli 2022


Heute soll es für uns weiter Richtung Süden gehen, nachdem wir drei sehr entspannte Tage auf dem Camping in Töre verbracht haben. Es wird sicher keine weite Reise, da wir eigentlich nur Lulea (knapp 50km von hier), die nächste größere Stadt als Ziel haben, um unsere Vorräte aufzufüllen.

Wenn das erledigt ist, versuchen wir ein ruhiges Plätzchen im Wald zu finden, da das ganze Gewusel auf so einem Campingplatz dann doch wieder ein bißchen den Bedarf nach Freiraum und Einsamkeit geweckt hat.


Wasser werden wir hier noch auffüllen und Grauwasser entsorgen, dann sind wir wieder für ein paar Tage abseits der Zivilisation gerüstet, wobei das hier der Ostsee entlang wahrscheinlich nicht ganz so einfach wird. Wir bleiben gespannt. Das Wetter spielt zumindest mit bei Sonne und angenehmen 22 Grad.


Tschüss Töre



Mittwoch, 20. Juli 2022


Aus dem morgendlichen Bad im schönen See ist leider nix geworden. Gefräßige Mücken haben uns schon in der Nacht zu verstehen gegeben, dass das ihr Platz ist und sie ihn nicht gerne mit uns teilen möchten. Ok, verstanden, wir sind schon weg.

Nochmal ziemlich genau 200 km und wir erreichen den Bottischen Meerbusen bei Töre. Hier mieten wir uns für die nächsten 3 Nächte auf einem kleinen Camping direkt am Wasser ein. Waschmaschine und Trockner nutzen wir gleich am ersten Abend, auch wenn Katja mit der unfreundlichen, älteren Dame am Empfang nicht wirklich klar kommt. Die scheint uns den Schlüssel für den Wäscheraum nicht geben zu wollen.

Etwas später kommt der Chef bei uns am Platz vorbei, entschuldigt sich und drückt Katja den Schlüssel in die Hand. Muß so ein Frauending gewesen sein ;-)


Am Ende klappt dann alles und wir genießen die Abendsonne bei Burger und Grillgemüse. Unser Platz hat eine eigene 20qm Holzterrasse und wir haben freie Sicht auf‘s Wasser. Mücken gibt es auch keine und das alles für gerade 20€ pro Nacht. So machen wir jetzt erstmal 3 Tage Urlaub vom Reisen, oder ?



Mit Nichten, heute geht es vor dem ersten Kaffee schonmal mit der Angel an den Hafen. Petri ist mir nicht hold und so breche ich nach ner knappen Stunde zugunsten des Kaffees ab.

Weiter geht es mit Kosmetik. Erst für den Kabenzmann, Ölstand ist gut, kriegt trotzdem nen halben Liter, wo der Kuhfänger schon gekippt ist. Dann ran an die Schmiernippel. Natürlich stehen die Kreuzgelenke genau so, dass ich da bei Abreise nochmal nachlegen muß.


Dann ist die Suzi dran. Hier muß nach dreckigen 7.300km auf dem Heckträger dringend mal die Kette gereinigt und neu geschmiert werden. An der Tanke im Dorf finde ich das nötige Material.

Apropos Heckträger, der ist natürlich als Ganzes ziemlich eingesaut und bekommt auch gleich ne Wäsche.


Nach nem kurzen Einkauf geht es dann weiter mit Kosmetik, ab unter die Dusche, 2 Tage sind schon wieder rum und nach der ganzen Arbeit am Morgen lohnt sich das dann auch mal richtig.


Jetzt ist es 16:00 Uhr und eigentlich sollte langsam Feierabend sein für heute, aber nix da. Heute gibt es Rentierstew aus dem Dutch Oven, so zumindest der Plan. Also, Gemüse schnibbeln, Dreibein aufstellen, Feuer anheizen und 2,5 - 3 Stunden low and slow. Wir sind gespannt.

Katja hat uns dazu ein Brot im Omnia gebacken.


Soviel mal zu der Frage, die wir häufiger von Freunden gestellt bekommen: „Ist euch eigentlich nicht langweilig ?“ - Nein, eigentlich nie. Heute nicht mal zum Lesen gekommen und auch erst ein Bier getrunken, pffff.


Montag, 18. Juli 2022


In zwei Tagen sind wir jetzt von Senja aus quer durch Schweden bis fast zur Finnischen Grenze. Das Wetter wird merklich besser und morgen sollten wir am Bottenwiek in der Nähe von Lulea sein.

Letzte Nacht haben wir an einem ausgedienten Rastplatz vor einem schönen Wasserfall kurz vor Abisko verbracht.



Heute stehen wir an einem Badeplatz, natürlich wieder direkt am See. Spitzenplatz, auch wenn es ein paar Mücken hat. Gleich mal die Wassertemperatur testen. Für die Schweden ist das sicher warm genug hier, aber für uns deutsche Warmduscher ? Mal schauen.




Sonntag, 17. Juli 2022


Gestern sind wir nach Senja rüber gefahren und da die Nordroute leider nicht durchgängig befahrbar ist (noch bis November 2022) fahren wir in den Süden der Insel. Und zwar in Ermangelung schöner Stellplätze bis es nicht mehr weiter geht. Hier in Skrolsvik stehen wir auf einem Hügel inmitten von Geschützen und Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg. Alles ist zugänglich und kann auf eigene Gefahr hin erkundet werden.



Zusätzlich stehen hier einige Häuser und Lagerhallen aus selbiger Zeit.

Die Aussicht sowohl aus dem „Esszimmerfenster“ als auch aus dem „Küchenfenster“ vom Kabenzmann ist genial.

Türkisfarbenes Wasser und helle Sandstrände in kleinen Buchten. Schade nur, dass die Sonne nicht scheint, sonst muß es hier noch viel schöner sein.



Gestern bei unserer Ankunft war es noch trocken, aber irgendwann am späten Abend hat es angefangen zu regnen und bis jetzt hat es auch nicht aufgehört. Katja und Tugger waren schon draußen und sind ziemlich naß wiedergekommen.

Ich hab in der Zwischenzeit den Kaffee gemacht und auch die Heizung mal angestellt. Vorrangig um die Feuchtigkeit etwas aus dem Auto raus zu bekommen, aber ein bißchen auch der Temperatur wegen.

Während es im Großteil von Europa aktuell eine Hitzewelle gibt, liegen die Temperaturen hier auf Senja heute Morgen bei unangenehmen 9 Grad.


Da die Vorhersage für die nächste Woche auch nicht viel Besserung in Aussicht stellt, überlegen wir gerade was wir weiter machen wollen. Wir könnten die Sache hier aussitzen oder aber den Weg Richtung Osten und durch den Abisko Nationalpark in Schweden hin zum Bottischen Meerbusen einschlagen.

Dort soll das Wetter mit 22-24 Grad deutlich angenehmer sein und da wir uns vor Antritt unserer Reise auch nicht um die Mautbox für Norwegen gekümmert hatten, war eh schon im Gespräch, dass wir auf der Heimfahrt eher noch weitere Teile Schwedens besuchen und Norwegen bis hier hoch nach Tromsö eher in einer zweiten Skandinavien-Tour in Angriff nehmen.

Vielleicht auch zu einer anderen Jahreszeit, nämlich dann, wenn es hier oben einerseits Nordlichter zu sehen gibt und auf der anderen Seite etwas weniger Womo-Verkehr herrscht.


Zweiter Kaffee und die Entscheidung ist gefallen, auf nach Schweden!


Freitag, 15. Juli 2022


Zuviel Wind zum Angeln! Mit Sicherheit so 20 Seelachse rausgeholt heute, allerdings alle nur um die 25-30cm. Also, ganze Mannschaft wieder zurück. Jetzt nimmt der Wind doch merklich zu und bestimmt wo der Köder landet. Das macht eher weniger Spaß. So setze ich mich zu Katja und Tugger ins Auto und wir schauen uns das ganze aus der Wärme raus an.

Letzte Nacht hat es komplett durchgeregnet und es hört auf, als wir heute Morgen gegen 8:15 Uhr aus den Federn kriechen.

Eigentlich wäre unser nächstes Ziel Senja, aber ersten regnet es dort laut Wetterbericht am Stück und wie uns eben ein Radfahrer mitteilt, soll die komplette Nordroute auf Senja gesperrt sein.

Hm, was nun ? Wir bleiben erstmal hier und schauen, wie sich das Wetter entwickelt.


Heute Vormittag haben wir mal ordentlich Hausputz gemacht, inkl. aller Fenster am Kabenzmann, innen wie außen. Wir wollen ja was sehen von Norwegen ;-)



Katja geht mit Tugger ein bißchen spazieren und filmt mich beim Fischen. Sonst passiert heute wahrscheinlich nicht mehr viel. Lesen, Ingwertee trinken und später am Abend sicher auch nen leckeren Whisky. Was gibt es eigentlich heute zu essen ? Chili con Carne sagt Katja. Ok, bin ich dabei, so denn nicht der Wind noch nachläßt und ich nen dickeren Fisch an Land ziehe, wo sich das Filettieren auch lohnt.




Mittwoch, 13. Juli 2022


Wir stehen mit unserem dicken Auto an einer kleinen Kirche am Langfjorden und genießen den Kaffee mit Guck bei Sonnenschein. Laut Wettervorhersage der letzte Sonnenschein vor einer guten Woche mit niedrigen Temperaturen und viel Regen. Mal schauen, ob es so ist wie die letzten Wochen, da war auch Regen angesagt und es hat max. ein paar Tropfen gegeben.

Unseren tollen Platz in Forsøl verlassen wir am Montag, auch wenn Tugger sicher noch gerne länger geblieben und mit dem Babyrentier gespielt hätte.


Den Seelachs lassen wir uns zum Frühstück auf selbst gebackenem Brot mit etwas frischem Pfeffer schmecken. Sehr, sehr lecker!



Wir fahren bis zu einem Campingplatz kurz vor Alta und machen dort Station für eine Nacht um Wäsche zu waschen. Nix besonderes aber wir lernen ein nettes Paar aus Südafrika kennen, die mit Ihrem Tandem unterwegs sind und aktuell nicht zurück nach hause kommen, da hier in Norwegen wohl im Flugverkehr gestreikt wird. Wir drücken die Daumen, dass es bald weiter geht für die zwei.


Dienstag machen wir uns recht früh vom Acker und fahren den zweiten Tag hintereinander Richtung Süden. Ein untrügliches Zeichen, dass es wieder Richtung Heimat geht, aber zum Glück liegen da noch einige tausend Kilometer vor uns.

Am Altafjord, mit traumhaften Ausblicken entlang fahren wir bis zur Langfjord Church, in der lediglich einmal im Jahr noch ein Gottesdienst stattfinden soll.

Es gesellen sich noch einige Camper zu uns aber wir haben eine sehr ruhige Nacht und werden morgens durch vorbeitrabende Rentiere geweckt.




Sonntag, 10. Juli 2022


Am Freitag Morgen ist es bedeckt an unserer Mole und wir entscheiden uns weiter zu fahren. Im Prinzip fahren wir einfach nur auf die andere Seite des Fjords, vielleicht 15km Luftlinie und ungefähr 75km über die Straße.

Was man ab hier deutlich merkt, es werden deutlich mehr Wohnmobile. Ist ja klar, hier geht es hoch zum Nordkap. Wir haben uns ja gegen das Nordkap entschieden und machen es uns auf dem Stellplatz am alter Anleger neben dem gesunkenen Schiff gemütlich.

Wie soll es anders sein, die Sonne kommt raus und auf der gegenüberliegenden Seite des Fjords schüttet es jetzt. Genau da, wo wir die letzten beiden Tage die Mitternachtssonne genossen haben.

Wenn Engel reisen 😉



Abends ist es etwas windig und das Angeln an der Kante in 8 Metern Höhe macht nicht so wirklich Spaß.

Am nächsten Morgen ist der Fjord platt wie ein Ententeich und ich halte die Angel kurz ins Wasser während Katja duscht. Ein kleiner Seeskorpion, der wieder zurück ins Wasser darf.


Ach ja, am Tag zuvor bei unserer Ankunft haben wir ein kleines Elektrikproblem mit dem Kabenzmann, der auf einmal trotz gezogenem Zündschlüssel denkt, dass der dicke V6 noch läuft.

Wahrscheinlich irgendein hängendes Relais, was sich wieder einkriegt, als ich gemeinsam mit dem Telefonsupport von 4wheel24 auf Fehlersuche bin.


Samstag entschließen wir uns, die erste Stadt auf unserer mittlerweile gut zweimonatigen Reise anzusteuern. Hammerfest.

Erstes Ziel, ein Angelladen. Ich brauche ne vernünftige Rute, aber vor allem ne vernünftige Rolle. Wir sind schnell versorgt, nehmen auch noch Barf für Tugger mit und fahren den Stellplatz am Hafen an.

Dieser ist komplett belegt und so tanken wir lediglich Wasser nach.

Im Vinmonopolet werden wir ebenfalls fündig, Wein für Katja und ein Talisker 10 für mich. Etwas teuer, aber egal. Wir sparen uns 30€ für den Stellplatz und fahren 12km weiter bis nach Forsøl. Hier stehen wir ebenfalls direkt am Hafen, nur das deutlich weniger los ist, die Rentiere direkt am Auto vorbeilaufen und es umsonst ist.

Abends gehen wir für nen kurzen Angeltest ans Wasser und nach 3 Würfen beißt de erste. Der ist aber so klein, dass er wieder zurück darf. Kurz drauf fange ich einen kleinen Köhler, der für Tugger ist.

Scheint ein guter spot und wenn das Wetter so bleibt, plane ich am Sonntag etwas länger hier zu fischen.



Das Wetter heute ist spitze und so gehe ich schon um 8:30 Uhr rüber zu meinem Felsen. Ich werfe aus, wechsle die Köder von 18 auf 24 g, gebe mein Bestes und habe nicht einen Biß, bis mir Katja und Tugger ca. 2,5 Stunden später einen Kaffee vorbei bringen.

Da nützt die beste Angel nix, wenn die Fische ihren Sonntagsausflug in nem anderen Fjord machen. Als Katja und der Hund gerade weg sind beißt erneut ein kleiner Seelachs, ungefähr so groß wie der den Tugger gestern bekommen hat. So, denke ich, jetzt geht es los und die Sache fängt an zu laufen.

Pustekuchen, 2 Stunden später packe ich zusammen und mach mich auf den Weg zum Auto. Da muß aber noch mehr gehen, damit sich die neue Angel rechnet. Spaß macht sie auf jeden Fall deutlich mehr als das Ding von Amazon, liegt aber sicher auch ein bißchen an der location.



Update: Am Abend gehen wir nochmal gemeinsam los und innerhalb einer guten halben Stunde sind 2 kleine Seelachse gefunden, die wir uns am nächsten Tag schmecken lassen.


Donnerstag, 7. Juli 2022


Wir sind noch bis Mittwoch in Mehamn geblieben, weil es so wunderschön war. Mitternachtssonne direkt oberhalb der Barentsee, ein wirklicher Traum. Wir hatten außerdem maximal einen weiteren Camper, der sich mit uns diesen Platz geteilt hat.



Montag sind wir dann noch durch den Nebel zum Slettnes Fyr gefahren, dem nördlichsten Leuchtturm Europas. Bergrauf: raus aus dem Nebel und rein in strahlenden Sonnenschein. Bergab: Licht aus und rein in die dichte Suppe. So ging es die 25 km bis Gamvik bestimmt 10x.

Am Leuchtturm dann leider auch Nebel und so fahren wir noch schnell eine andere Seitenstraße rein und dort bis zum Ende auf einen Parkplatz an einer Vogelbeobachtungsstation.

Wir gehen einem Trampelfahrt nach der zum Meer führt und auch wenn wir dort kaum etwas sehen können, so hören wir zumindest Wale. Ziemlich cool in dem Nebel.



Am Abend fahren wir zurück nach Mehamn, wo es dann aufreißt und wir doch wieder die Mitternachtssonne genießen können.


Wir bleiben in Mehamn, bummeln etwas rum, lesen, halten nach Walen Ausschau und genießen die Ruhe.



Mittwoch nutzen wir das größtenteils miese Wetter und fahren ein ganzes Stück bis wir ein paar Kilometer südlich von Borselv einen tollen Platz auf einer Mole finden.

Das Wetter ist wieder genau wie wir es gerne haben und wir verbringen die Zeit mit Angeln und quatschen mit den netten Nachbarn.



Was das Angeln angeht läuft das hier für uns eher so mittelprächtig. Ich hole zwar vier kleine Seeskorpione an Land, was allerdings nicht das Ziel meiner Bemühungen ist.

Aber woher soll die Königskrabbe wissen, dass sie bei mir beißen soll.


Bei den Ködern von Krabben-Rosi und ihrem Gatten scheinen die Tiere keine Beißhemmung zu haben und die beiden holen ein Exemplar mit 71cm Spannweite und kurz drauf eines mit 95cm Spannweite aus dem Fjord.

Laßt es euch schmecken, unser Neid ist mit Euch ;-)


Abends gibt es für uns auch Fisch, allerdings nur in Form von Tunfischsoße über den Spaghetti. Allerdings auch sehr lecker.

Katja backt uns ein frisches Brot im Omnia, welches mit einem neuen Rezept richtig gut wird.




Montag, 4. Juli 2022


Wir stehen oben bei den Bunkern auf der Anhöhe in Mehamn und versuchen durch den Nebel einen Blick auf die Barentsee zu erhaschen. In dem Moment, wo ich den letzten Satz schreibe, schaue ich aus dem Fenster und die Sonne kämpft sich durch den Nebel. Ich mache das folgende Foto, welches nicht annähernd wiedergeben kann wie geil das aussieht.



Katja kocht gerade unser Nr.1-Reise-Essen (Pilz-Parmesan-Risotto) und ich versuche der Technik rund um unseren blog Herr zu werden. Ohne ersichtlichen Grund, wollte dieses komische Programm die neuen Beiträge in unserem Skandinavien-blog nicht online stellen und hat das Geschriebene immer wieder gelöscht. Also ist Teil 1 damit abgeschlossen und es geht hier in Teil 2 der Reise weiter.


Zurück nach Syltefjord und unseren Farmstay. Hier ein Bild des umgestalteten Schafstalls.



Wir hätten hier selbst gebackenen Kuchen und auch Königskrabbe haben können, aber es waren leider viel zu viele Mücken unterwegs. So haben wir abends zwar draußen gekocht bzw. gebraten, aber drinnen gegessen. Morgens noch ne Runde mit der Suzi durch die Buchten und dann ab Richtung Batsfjord.



Von hier sind wir gerade 20km gefahren, da treffen wir Ernst mit seinem MOG. Ernst von „Tiere vor der Kamera“. Zeitsprung, zurück in meine Kindertage. 1977 ging die erste Folge von „Tiere vor der Kamera“ in der ARD auf Sendung. Seit dem Zeitpunkt hat Ernst zusammen mit seinem Kumpel Hans Schweiger 45 Jahre lang Tierfilme für‘s öffentlich, rechtliche Fernsehen gedreht.



Wir quatschen ne Zeit am Straßenrand und fahren dann in entgegengesetzte Richtungen weiter. Wer Ernst und Hans in der alten Zeit erleben möchte, der sucht mal bei You tube nach „Kea Tiere vor der Kamera“. Die Folge haben wir uns abends im Kabenzmann angeschaut und die Welt war wieder in Ordnung. Gute Fahrt Ernst!


Wir fahren weiter nach Batsfjord, treffen nette Reisefreunde in Ihrem Van, tauschen uns auch hier über die besten Stellplätze aus und fahren weiter Richtung Berlevag.

Wir machen Station in Kongsfjord, wo uns zwei nette Mädels aus der Ferne zuwinken, weil sie sich so über den Kabenzmann freuen. Hier machen wir machen wir Pause, trinken gemeinsam Kaffee und lassen uns erklären wie die Welt hier so funktioniert, bei 25 Grad uns Sonne, aber auch im Winter bei Schneesturm.

„Wir arbeiten hier auf einem Postkartenmotiv“ meinte eine der beiden und hat nicht ganz unrecht.



Wir lassen uns noch den tipp geben, dass es die Möglichkeit gibt, auf dem Weg nach Berlevag das Auto hinter einem Felsen direkt neben der Straße zu verstecken. Wir halten die Augen offen und finden den Platz.



Wir haben die ganze Bucht für uns und das bei 25 Grad und strahlend blauem Himmel weit nördlich des Polarkreises. Möwen, Kormorane und Robben sind unsere Nachbarn.

Wir sehen die Mitternachtssonne, einen Regenbogen und verbringen eine sehr ruhige Nacht an einem Traumplatz.


Gestern Morgen ging es dann weiter. Zuerst nach Berlevag selbst, wo wir unsere Früh-Mi-Pause gemacht haben.



Zurück ging es dann am Rentierstrand vorbei und die holprige 98 bis wir irgendwo an einem Bergsee keine Lust mehr haben weiter zu fahren.



Tugger durfte dann heute Morgen noch kurz in den Schnee bevor es weiter ging auf die Nordkinnhalbinsel, die nördlichste Halbinsel des europäischen Festlandes. Durch eine Bilderbuchlandschaft entlang des Laksefjorden Richtung Mehamn.



Da in Mehamn der Nebel den Blick auf die Barentsee verdeckt, entscheiden wir uns, noch ein Stück weiter zum Slettnes Fyr zu fahren, dem nördlichsten Leuchtturm Europas.

Auch hier hält sich aktuell der Nebel und so sehen wir die Wale nicht, aber wir hören sie, als wir über die Klippen spazieren.



Sprung zurück zum Anfang … Jetzt stehen wir wieder in Mehamn, es ist 23:30 Uhr, die Sonne hat den Kampf gegen den Nebel gewonnen und wir gehen nochmal raus, bevor es gleich irgendwann ins Bett geht.


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